Am Sonntag gingen die Tage der Chor- und Orchestermusik 2017, die vom 24. bis 26. März in Konstanz stattfanden, mit dem Festakt zur Verleihung der Zelter- und der Pro Musica-Plaketten zu Ende. Der Bach-Chor und der Gebhardschor aus Konstanz und der CVJM Posaunenchor Neureut (Karlsruhe) erhielten jeweils eine vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete Urkunde und die Plakette für über einhundertjähriges musikalisches Wirken überreicht. Die Zeremonie nahm Staatssekretärin Petra Olschowski von der baden-württembergischen Landesregierung in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik und Verbänden vor. Mit dem Badischen Jugendchor, dem Badischen Zupforchester, dem Südwestpfälzer Kinderchor und dem Südbadischen Posaunenensemble gestalteten vier Amateur-Spitzenensembles den Festakt musikalisch und begeisterten das Publikum im Bodenseeforum. Säle zum Teil überfüllt – Stimmung hervorragend
Ein Highlight war die Nacht der Musik am Samstag zuvor mit 40 Konzerten an zehn Spielstätten für die Konstanzer Bevölkerung. Schon bei der Eröffnung im Festsaal des Inselhotels mussten zahlreiche Zuhörer stehen, mehrere Spielstätten waren so voll, dass zeitweise niemand mehr eingelassen werden konnte. Die große Bandbreite der gebotenen Musik und das hohe Niveau, auf dem die Amateurensembles bei freiem Eintritt sangen und spielten, faszinierte die Besucherinnen und Besucher. Bei Teilnehmenden und Publikum herrschte fröhliche Stimmung. Diese drückte sich auch in den flotten Sprüchen wie "Hier spielt die Musik“ oder "Ich geb dir meine Stimme“ aus, die etliche Musikerinnen und Musiker stolz als gelbe Buttons an ihrer Kleidung zeigten und die vielerorts in der Stadt zu sehen waren.
Mit einer bewegenden Uraufführung des Bodensee-Komponisten Bernd Konrad durch die Südwestdeutsche Philharmonie und den Sinfonischen Chor Konstanz hatten die Tage der Chor- und Orchestermusik am Freitagabend begonnen. Das ausverkaufte Auftaktkonzert verband auch beim anschließenden "Daphnis et Chloé“ von Maurice Ravel Profis und Amateure unter der Leitung von Chefdirigent Ari Rasilainen.
Sehr gut besucht war auch das Offene Singen und Musizieren am Samstagmittag im Sparkassen-Innenhof. Der Einladung von KMD Christian Finke aus Berlin waren weit mehr Singbegeisterte gefolgt als erwartet – die 400 vorbereiteten Liederhefte waren rasch vergriffen. Guten Zuspruch gab es auch beim darauffolgenden ökumenischen Gottesdienst im Münster. Zuvor hatte schon die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema "Musik im Ringen mit Religion – Aufbruch der Kirchenmusik 1417–1517–2017“ Gesprächsstoff für ein sehr interessiertes Fachpublikum geboten.
Insgesamt haben die Veranstaltungen in Konstanz knapp 10.000 Besucherinnen und Besucher erreicht – das hat die Erwartung der Organisatoren von der Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände (BDC), der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) und der Konzilstadt Konstanz übertroffen. "Die Zusammenarbeit der Verbände und der Stadt war hervorragend und hat viel Spaß gemacht,“ resümiert BDCGeneralsekretär Niklas Dörr und freut sich: "Es ist gelungen, unsere vielfältige Musik und die Freude am Musizieren einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, und der Funke ist erkennbar übergesprungen.“
Die nächsten Tage der Chor- und Orchestermusik finden vom 9. bis 11. März 2018 in Bad Homburg vor der Höhe statt.