Der mit 10.000 Euro dotierte Giga-Hertz-Hauptpreis 2018 geht in diesem Jahr an John Bischoff, Chris Brown, Tim Perkis, Mark Trayle, Phil Stone und Scot Gresham-Lancaster, besser bekannt als "The Hub“. Das 1986 gegründete US-amerikanische Netzwerkmusik-Ensemble ging aus der "League of Automatic Music Composers“ hervor, die Ende der 1970er-Jahre das Potenzial des Computers als musikalisches Live-Instrument erforschten. The Hub zählen zu den Pionieren auf dem Feld der Netzwerkkunst, des Live-Codings und der Laptop-Ensembles. Sie werden am Abend der Preisverleihung eine Live-Performance im Kubus aufführen und am Sonntag, 25.11.2018 um 16 Uhr einen Vortrag halten.
Aus rund 150 internationalen Einreichungen nominierte die Jury außerdem zwei herausragende Werke: Das aus Jinhee Jung und Taebok Cho bestehende KünstlerInnenduo "Graycode, jiiiin“ erhält für das audiovisuelle Werk +3x10^8m/s, beyond the light velocity für Fixed Media den mit 4.000 € dotierten Giga-Hertz-Produktionspreis. In ihrem Stück machen "Graycode, jiiiin“ die Expansion des Universums klanglich erfahrbar. Der zweite Produktionspreis, ebenfalls verbunden mit einem Preisgeld von 4.000 €, geht an Óscar Escudero für seine Komposition POV (Point of View) für Saxofon und Fixed Media. Der Saxofonist trägt eine VR-Brille: Er ist Quelle und Empfänger seiner Handlungen, durch die VR-Brille erkundet er sein Tun aus unterschiedlichen "Points of View“. Erstmals wird auch ein Künstler mit dem Sonderpreis "Künstliche Intelligenz“ (mit 2.000 € dotiert) ausgezeichnet: Martino Sarolli für sein Stück Lapidario_01. Sarolli sonifiziert durch den Einsatz neuronaler Netze Siliziumkristalle. Außerdem erhält David Bird für seine Komposition Decoder für Percussion und Live-Elektronik eine lobende Erwähnung (mit 1.000 € dotiert). Seine Komposition zeichne sich "durch ihre Simplizität in Bezug auf die technischen Mittel bzw. die Vermittlung der Mensch-Maschine-Beziehung“ aus.
Der vom ZKM | Karlsruhe und dem SWR Experimentalstudio getragene Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik wird seit 2007 vergeben. Der Jury gehörten in diesem Jahr Ludger Brümmer (Leiter ZKM Hertz-Labor), Detlef Heusinger (künstlerischer Leiter des SWR Experimentalstudios), Björn Gottstein (SWR2-Redakteur für Neue Musik und künstlerischer Leiter der Donaueschinger Musiktage), Alexandra Cárdenas (Komponistin und Live-Coderin, Kolumbien) und Palle Dahlstedt (Komponist und Professor für "Art & Technology“ an der Aalborg Universität, Schweden) an.