Das Geläut der Thomaskirche ist ein wertvolles Zeugnis sächsischer Kultur- und Baugeschichte. Jede der vier Bronzeglocken aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert ist ein Unikat. Zusammen bilden sie eines der bedeutendsten Geläut der sächsischen Landeskirche. Die älteste und größte Glocke, die Gloriosa, wurde 1477 von Theodorus Reinhard gegossen und läutete bereits zu Zeiten Martin Luthers. Sie wiegt 5,2 Tonnen und hat einen Durchmesser von 2,04 Metern. Um möglichen Schäden vorzubeugen, wird die Gloriosa derzeit nur zu besonderen Anlässen geläutet.
Der Zustand der Glocken, der Glockenarmaturen, insbesondere die falsche Aufhängung am gekröpften Stahljoch, sowie die veraltete Antriebstechnik machen eine Restaurierung dringend erforderlich. Zudem sollen die Glocken von einem stählernen in einen neuen, hölzernen Glockenstuhl umziehen. Im Idealfall ist geplant, das vorhandene, sehr tiefe Geläut um kleinere Glocken zu ergänzen.
350.000 Euro sind notwendig, um die Glocken der Thomaskirche wieder in ihrem vollen Klang ertönen zu lassen. Bis Ende 2019 soll das benötigte Geld gesammelt werden.