Jede Menge Musik und ganz viel Abwechslung: Das bietet die diesjährige jazzahead! der MESSE BREMEN, die nach zwei Jahren Abstinenz endlich wieder live zu erleben ist. Vom 14. April bis zum 1. Mai werden auf dem Messegelände und in zahlreichen Locations in Bremens City über 100 Konzerte zu erleben sein. Das Partnerland Kanada steht dabei im Zentrum der Aktivitäten. In ihrem 16. Messe- und 11. Festival-Jahr ist die jazzahead! besonders attraktiv – davon zeugen nicht nur ein neues Zirkuszelt als zusätzliche Attraktion und eine weitere Bühne, sondern auch die Verleihung des Deutschen Jazzpreises am 27. April im Metropol Theater Bremen.
Zu den Höhepunkten der jazzahead! zählen naturgemäß die Showcase-Konzerte vom 28. bis 30. April, die – das war lange fraglich – auch vom regionalen Publikum zu erleben sind. Allerdings ist in diesem Jahr manches neu und anders. So werden die Bands zwar weiterhin innerhalb der bekannten Programmlinien (Canadian Night am Donnerstag, European Jazz Meeting am Freitag, German Jazz Expo und Overseas Night am Samstag) präsentiert, es spielen aber immer zwei Bands parallel auf den vier Bühnen – das Publikum muss sich also entscheiden. Es gibt ein Tages- und Abendprogramm, ab 14 Uhr bis in die Nacht hinein. Hierfür werden Kombitickets angeboten, die auch das Zeltprogramm miteinbeziehen.
Eröffnet wird das Festival mit der Canadian Night am Donnerstagabend. „Dieses Programm bietet eine wunderbare Momentaufnahme der vielen verschiedenen Disziplinen und Stimmen, die unser Land zu bieten hat“, sagt Rainbow Roberts, Musikerin und Jurymitglied des kanadischen Programms. Die Entscheidung sei alles andere als einfach gewesen: „Kanada ist ein unglaublich großes Land mit einer inspirierenden und diversen Jazz-Community – es gibt sehr viele extrem talentierte und engagierte Künstler:innen.“ Unter anderem werden die klassisch ausgebildete Posaunistin Audrey Ochoa, das seit über Jahrzehnten etablierte François Bourassa Quartet aus Montreal sowie Marianne Trudel und John Hollenbeck auftreten.
Auch die anderen 32 Showcase-Konzerte mit Künstler:innen aus Europa, Deutschland und Übersee bieten Musik auf höchstem Niveau – so wie der andalusische Saxofonist, Singer und Songwriter Antonio Lizana mit seiner Fusion aus Jazz und Flamenco, so wie JO, die Band um den deutschen Schlagzeuger Jo Beyer oder so wie das Ofer Mizrahi Trio, das westliche, türkische und indische Musik mit Jazz verbindet. Die Showcases sind auf vier Bühnen auf dem Messegelände und dem angrenzenden Kulturzentrum Schlachthof zu erleben.
Viel Musik gibt es auch im Zelt: Diese Location ist ein neues Highlight innerhalb des jazzahead!-Universums. Am Freitag, 29., und am Samstag, 30., finden hier sechs weitere Konzerte auf Einladung der jazzahead! statt. Am späten Freitagabend tritt dort die portugiesische Band „Rite of Trio“ auf, die sowohl von Komponisten wie Strawinsky oder Ligeti als auch von Rockbands wie Mars Volta oder den Lounge Lizards beeinflusst sind. Als besonderes Highlight gilt auch das Konzert des jungen sizilianischen Gitarristen Matteo Mancuso, der nicht nur ein Internet-Gitarren-Phänomen ist, sondern auch von Könnern wie Al di Meola oder Joe Bonamassa gelobt wird. Die Flamenco-Gruppe Los Aurora aus Spanien kommt mit einem Tänzer – „wir gehen davon aus, dass sie das Zelt richtig ins Kochen bringen“, so Projektleiterin Sybille Kornitschky. Nicht minder spannend ist das Programm am Samstagabend: dort sind gleich drei nominierte Bands des Deutschen Jazzpreises zu hören: die israelische Sängerin Efrat Alony mit ihrem Programm ‚Hollywood isn’t calling‘, die ukrainische Sängerin Leléka mit Band sowie Aly Keïta von der Elfenbeinküste – letzterer mit klassischem, weltmusikalischen Festival-Feeling.
Auch für Kinder ist im Zelt ein Programm vorgesehen. Unter dem Titel „Caribu – wie klingt unser Universum?“ gibt es am Donnerstagmorgen, 28. April Konzerte für Schulklassen. Die Konzerte finden im Rahmen der Fachtagung „Improvisation und Jazz für Kinder“ statt. Kostenfrei anmelden können sich Grundschulen noch bis zum 22. April unter jazzforkids@jazzahead.de.
Besonders abwechslungsreich wird es auf der CLUBNIGHT zugehen, bei der Kanada ebenfalls eine große Rolle spielt. Gleich 22 Spielstätten werden am 30. April in der Nacht vom Samstag zu Sonntag in Bremen zum Club.
Dazu zählt das Metropol Theater Bremen, das mit einem kanadischen Abend eine Reihe von Konzerten präsentiert – unter anderem mit den Meistern der Improvisation auf Streichinstrumenten, dem Josh Zubot String Quartet (ab 19.30 Uhr), den kanadisch-haitianischen MC Vox Sambou (22.30 Uhr) sowie das Groß-Ensemble Haram (23.30 Uhr). Bei letztgenannten fusionieren Versatzstücke des klassischen arabischen Repertoires aus Ländern wie Ägypten, Irak oder dem Sudan zu einem sehr eigenständigen, faszinierenden Sound. Auch in der Bremer Schaulust spielt das Partnerland Kanada die Hauptrolle: Neben Auftritten von (unter anderem) Barbra Lica (19 Uhr) und dem CODE Quartet (20 Uhr) wird ab 23 Uhr The Gentiane MG Trio zu hören, das kurzfristig für The Brooks einspringt, die leider absagen mussten.
Aber auch die Musik aus anderen Ländern ist an diesem Abend zu erleben. Abwechslungsreich wird es im TAU zugehen, wo ab 18 Uhr ein finnischer Abend beginnt – zunächst mit dem Gitarristen Mikko Iivanainen, anschließend unter anderem mit dem Multiinstrumentalisten Osmo Ikonen, der auch als Keyboarder der Rockband „Sunrise Avenue“ bekannt ist. In der „Lila Eule“ wird es einen dänischen Abend geben – unter anderem mit dem Duo Svaneborg Kardyb (18 Uhr) sowie der Band Bevort 3 (ab 21 Uhr).
Was für Möglichkeiten die CLUBNIGHT bietet, beweist auch der Auftritt von Kaye-Ree in der Markthalle 8: die deutsche Sängerin mit persischen Wurzeln, die vor vier Jahren bei „The Voice of Germany“ ein großes Publikum begeistern konnte, präsentiert zwischen 19 und 21.45 Uhr in drei kostenfreien Sets ihren sanften Soul. Auch die Pusdorf Studios haben ihre eigene, junge musikalische Farbe, hier treten – in Kooperation mit der LiveKomm und dem Bremer Clubverstärker – zwischen 19 und 22 Uhr die Bands „Welten“ und „Jungle by night“ auf. Im ACHAT-Hotel sind das US-amerikanische Roni Ben-Hur Trio und das deutsche Duo Schlesinger Lackerschmid zu erleben.
Das komplette Programm des jazzahead!-Festivals finden Sie auf unserer Homepage unter www.jazzahead.de.