Versicherte in der Künstlersozialkasse, Sparte Musik 2021

Abbildung: Versichertenbestand KSK Sparte Musik 2021

Die knapp 55.500 KSK-Versicherten in der Sparte Musik erwarteten für 2021 ein Jahreseinkommen von durchschnittlich 12.991 Euro. Vor Beginn der Pandemie fielen die Einkommensprognosen höher aus.

Die Künstlersozialkasse (KSK) meldete zum 13. März 2021 einen Versichertenbestand von 55.455 in der Sparte Musik. Die Zahl der in der KSK versicherten freiberuflichen Musiker*innen, Musikpädagog*innen und weiteren Selbständigen mit künstlerischen oder künstlerisch-technischen Tätigkeiten im Bereich Musik erreichte damit einen Höchststand. Die KSK unterscheidet dabei zwölf Tätigkeitsbereiche. Etwa die Hälfte der Versicherten waren Musiklehrkräfte.

Ihr Einkommen aus künstlerischer Haupttätigkeit schätzten die Versicherten der Sparte Musik auf durchschnittlich 12.991 Euro. Der Wert entspricht dem arithmetischen Mittel der zum 1. Januar 2021 für das Jahr prognostizierten Arbeitseinkommen der Versicherten, das zur Ermittlung des individuellen Beitragssatzes herangezogen wird. Berücksichtigt sind zudem Nachmeldungen und Schätzungen von Neuversicherten bis zum 13. März.

Durchschnittliches Jahresarbeitseinkommen der Versicherten in der Künstlersozialkasse, Sparte Musik 2021 (Prognose, vor Steuern)
Abbildung: KSK Einkommensprognosen Sparte Musik 2021

Die niedrigsten Einkommen erwarteten die ausübenden Künstler*innen in den Bereichen Orchester, Musiktheater und Chor. Hier lagen die Schätzungen bei knapp 9.700 Euro im Tätigkeitsbereich "Sänger*in (Lied, Oper, Operette, Chor)" sowie bei ca. 10.400 Euro im Bereich "Musiker*in (Orchester-, Manner-, Bühnenmusik)". Jazzmusiker*innen (10.580 Euro) und Rock-, Pop-, Tanz- und Unterhaltungsmusiker*innen (11.142 Euro) prognostizierten deutlich geringere Einkommen als die Sänger*innen dieser Genres (14.206 Euro).

Einkommen von durchschnittlich mehr als 20.000 Euro wurden in den Bereichen Komposition und Textdichtung erwartet – allerdings nur bei den Männern. In diesen Tätigkeitsbereichen mit den höchsten Verdiensten waren die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen am größten.

Geschlechtervergleich: Versicherte in der Künstlersozialkasse, Sparte Musik 2021
Abbildung: Geschlechtervergleich

Wie in den Jahren zuvor unterschieden sich die Schätzeinkommen von Männern (zuletzt 14.173 Euro) und Frauen (11.234 Euro) deutlich. Die Einkommensprognosen von Frauen fielen in sämtlichen Tätigkeitsbereichen geringer aus – auch in solchen, in denen Frauen die Mehrheit der Versicherten darstellen. So waren die Einkommensprognosen von den mehr als 14.300 Musiklehrerinnen und Ausbilderinnen im Bereich Musik um 14 % niedriger als bei den rund 13.100 Männern. Die mehr als 1.200 Sängerinnen in Pop-, Rock-, Jazz- und Unterhaltungsmusik erwarteten rund 43 % weniger Einkommen als die knapp 1.000 Sänger dieser Genres.

Entwicklungen der Einkommensprognosen vor und während der COVID-19-Pandemie
Abbildung: Einkommensprognosen 2017 - 2021

Lagen mit den KSK-Daten für 2021 die ersten Informationen zu Erwerbstätigkeit und Einkommen freiberuflich tätiger Musiker*innen während der COVID‑19-Pandmie vor, so spiegelten die Daten für 2020 die Situation vor dem wesentlichen Einbruch der Pandemie in Deutschland. Im Jahresvergleich zeigt sich ein Rückgang der durchschnittlichen Einkommensprognosen von insgesamt 14,3 %. Mit den geringsten Einbußen rechnete die große Gruppe der Musiklehrkräfte (-6 %). Urheber*innen erwarteten für 2021 in Schnitt 13,6 % weniger Einkommen. Die ausübenden Musiker*innen, von denen es 2021 insgesamt mehr als 19.300 Versicherte in der KSK gab, gingen sogar von einem Viertel weniger Einnahmen aus. Die erwarteten Einbußen gegenüber dem Vorjahr lagen hier zwischen 13 % bei den Dirigent*innen, Chorleiter*innen und musikalischen Leiter*innen und 31,6 % bei den Musiker*innen in den Bereichen Pop-, Rock-, Tanz- und Unterhaltungsmusik.

Tabelle
Freiberuflich Tätige in der Sparte Musik nach Durchschnittseinkommen und Tätigkeitsbereich
Tabelle: Freiberuflich Tätige in der Sparte Musik nach Durchschnittseinkommen und Tätigkeitsbereich

Tabelle
Geschlechtervergleich: Freiberuflich Tätige in der Sparte Musik nach Durchschnittseinkommen und Tätigkeitsbereich
Tabelle: Geschlechtervergleich

Hinweis

Die vorliegenden Daten beziehen sich auf den Grunddatenbestand der in der Künstlersozialkasse (KSK) versicherten Künstler*innen in der Sparte Musik, unabhängig davon, ob in allen drei Versicherungszweigen (Renten-, Kranken-, Pflegeversicherung) oder nur teilweise Versicherungspflicht nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz besteht. Erfasst sind freiberufliche (selbstständige) Künstler*innen, die einer überwiegend im Inland ausgeübten künstlerischen Haupttätigkeit nachgehen und deren Mindestverdienst 3.900 Euro jährlich überschreitet (Ausnahme: Berufsanfänger*innen). Nicht berücksichtigt sind Musikjournalist*innen und andere publizistische Musikberufe, die von der KSK in der Sparte Wort erfasst sind und nicht gesondert ausgewiesen werden können, sowie Versicherte, die zusätzlich zu einer Haupttätigkeit in einer anderen Sparte Nebeneinkünfte im Bereich Musik erzielen. Über die Versicherten in der KSK hinaus extistieren weitere Gruppen selbstständig tätiger Musiker*innen bzw. Musikpädagog*innen, über deren Anzahl und Einkommen nur partiell und für bestimmte Berufsgruppen Daten vorliegen (vgl. Statistik „Erwerbstätige in Musikberufen nach Altersgruppen und monatlichem Nettoeinkommen“ nach Angaben des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts).

Die Daten werden mit einem standardisierten Auswertungsverfahren erhoben und jeweils im Frühjahr (Mitte März) ausgelesen. Sie spiegeln das zum 1. Januar für das laufende Jahr prognostizierte durchschnittliche Jahresarbeitseinkommen aus der künstlerischen Haupttätigkeit (vor Steuern, entspricht der Differenz der Betriebseinnahmen und -ausgaben), das zur Ermittlung des individuellen Beitragssatzes herangezogen wird. Die Daten berücksichtigen überdies später eingegangene Meldungen sowie Einkommensschätzungen von Neuversicherten, die bis zum Auslesedatum im Frühjahr eingegangen sind. Mit dem Stand Mitte März weichen die in dieser Statistik aufgeführten Versichertenzahlen und Einkommensschätzungen von den Angaben der KSK-Webseite („KSK in Zahlen“ mit Stand 1. Januar) ab.

Bei der Interpretation von Durchschnittseinkommen ist zu beachten, dass diese durch Ausreißer verzerrt werden können; dies gilt insbesondere für die aufgeführten Bereiche mit niedrigen Versichertenzahlen. Die zugrundeliegenden Daten ermöglichen keine Berechnung der Medianeinkommen oder weiterer statistischer Kennwerte, die Auskunft über die Einkommensverteilungen innerhalb der aufgeführten Gruppen geben.

Statistik

Footnotes

  1. Stand 13.03.2021. Es handelt es sich um Prognosen der Versicherten für das Jahr 2021, die während der COVID-19-Pandemie von den Versicherten abgegeben wurden. In ihrer Eigenart als Prognose konnten die Einkommensschätzungen dem tatsächlichen Verlauf der Pandemie in 2021 sowie den in 2021 gefassten Beschlüssen zu Coronaschutzmaßnahmen nicht Rechnung tragen.

  2. Stand 14.03.2020. Es handelt es sich um Prognosen für das Jahr 2020, die vor dem wesentlichen Einbruch der COVID-19-Pandemie in Deutschland von den Versicherten abgegeben wurden.

  3. Seit 2017 nutzt die KSK eine überarbeitete Klassifikation der Tätigkeitsbereiche. Dies hat zur Folge, dass manche zuvor separat geführten Bereiche mit Eingang der Erhebung für das Jahr 2017 zusammengefasst wurden und vollständig in neue Kategorien aufgegangen sind. Diese Änderungen werden in der Tabelle entsprechend ausgewiesen.

  4. Bei zusammengefassten Tätigkeitsbereichen liegen den Berechnungen der Einkommensveränderungen gewichtete Mittelwerte des Vergleichsjahres 2000 zugrunde.

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben der Künstlersozialkasse.

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