Die vom Deutsche Musikrat, der Konferenz der Landesmusikräte und der Bertelsmann Stiftung gemeinsam initiierte Studie ist das Ergebnis der ersten bundesweiten Erhebung und Auswertung von Daten zum Musikunterricht an Grundschulen. Analysiert wurde, ob und in welcher Weise die Grundversorgung mit Musikunterricht gewährleistet ist. Dazu betrachtet die Studie die Situationen im Schuljahr 2016/17 und erstellt Szenarien für 2028. Die Ergebnisse beruhen auf einer Analyse der Daten von 14 Bundesländern.
Insgesamt gab es zum Erhebungszeitpunkt schätzungsweise 17.290 Musiklehrkräfte. Die Studie geht zugleich davon aus, dass 40.437 Lehrkräfte erforderlich gewesen wären: Das Defizit an grundständig ausgebildeten Lehrer*innen liegt demnach bei 23.147.
Lediglich 43 % des Pflichtunterrichts Musik werden laut Studie von ausgebildeten Musiklehrkräften erteilt; rund 7 % des Musikunterrichts fallen gänzlich aus. Die verbliebende Hälfte des Unterrichts wird fachfremd erteilt, wobei der Anteil in den Ländern stark variiert und zwischen 11 und 73 % liegt.
Die Studie prognostiziert, dass das Defizit an Musiklehrkräften im Jahr 2028 auf 25.280 Musiklehrkräfte ansteigen wird, falls keine Maßnahmen ergriffen werden. Der Anteil des fachgerecht erteilten Musikunterrichts könnte damit von 43 % auf 39 % fallen. Ein Grund dafür liegt darin, dass bis 2028 mehr Musiklehrkräfte altersbedingt den Schuldienst verlassen als Nachwuchskräfte nachrücken. Zudem ist aufgrund steigender Schülerzahlen mit einer prozentualen Zunahme des Bedarfs an Musiklehrkräften von 2,4 % zu rechnen.