Kulturpolitik

Kulturpolitik bestimmt wesentliche Rahmen- und Handlungsbedingungen von Kulturmanagement, sei es als direktes Handlungsfeld für die öffentlichen Kulturbetriebe, sei es als die Setzung von Rahmenbedingungen für die in privaten Kulturbetrieben Tätigen. Bund, Länder und Kommunen geben jährlich 14 Milliarden Euro für Kultur aus. Wer im Kulturbetrieb arbeitet, muss sich daher mit Zielen, Möglichkeiten und Mechanismen von Kulturpolitik auseinandersetzen - als Teil von Infrastruktur ist Kultur in hohem Maße sensibel für politische Setzung.

Das Seminar klärt unterschiedliche Aspekte der Begriffsfelder von "Kultur" und "Politik": Was heißt "politisch denken und handeln"? Was verstehen wir unter "Kultur" im Zusammenhang von Kulturpolitik? Reduziert sich dies auf "Kunst-Politik"? Es werden historische, finanzielle und juristische Rahmenbedingungen erörtert, welche kulturpolitisches Handeln beeinflussen. Weiter werden die jeweiligen Kompetenzen und Handlungsfelder der staatlichen Akteure im Bund, in den Ländern und in den Kommunen vorgestellt. Wer darf was (und was nicht)? Welche ästhetischen Entwicklungen werden durch Kulturpolitik beeinflusst? Die kulturpolitischen Diskussionen und Positionen der letzten Jahrzehnte werden in einem Rückblick dargestellt und auf ihre Relevanz für heutige Problemstellungen befragt. Abschließend werden die kulturpolitischen Handlungsinstrumente und ihre Anwendungsebenen dargestellt und analysiert. Dazu zählen direkte Instrumente wie institutionelle oder Projektförderung, aber auch indirekte Instrumente wie ermäßigte Umsatzsteuersätze oder die Künstlersozialversicherung. Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmenden wesentliche Begriffe, Themen und Strukturen im Bereich Kulturpolitik kennen und kritisch diskutieren.