Vom 27. Oktober bis zum 29. November finden die 7. Jüdischen Kulturtage statt. In diesem Jahr stehen sie ganz im Zeichen der "Moderne im Judentum“. Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie den Frauenkulturtagen in Halle (25.10.-10.11.) oder den Jüdischen Kulturtagen in Aschersleben (27.10.-8.11.) laden rund vierzig Veranstaltungen erstmalig in ganz Sachsen-Anhalt, etwa dreißig davon allein in Halle, zum Zuhören, Tanzen, Sehen, Mitmachen rund um die reichhaltige jüdische Kultur ein. Die Veranstaltungsreihe verbindet wissenschaftliche, kulturelle und religionsbezogene Veranstaltungspunkte über einen Zeitraum von rund einem Monat und mit dem Schwerpunkt auf Mitteldeutschland.
Die Kulturtage werden von der Jüdischen Gemeinde zu Halle und vom Seminar für Judaistik/Jüdische Studien der Universität ausgerichtet und vom Freundeskreis Leopold Zunz Zentrum e.V. unter künstlerischer Leitung von Andreas Schmitges organisiert. Die Unterstützung des Publikums und der Hauptförderer wie der Stadt Halle, der Landeszentrale für politische Bildung, des Stadtmuseums, der Martin-Luther-Universität und vielen mehr haben die Kulturtage selbst zu einer jungen, aber kräftigen Tradition in Halle wachsen lassen.
In diesem Jahr bringen wieder hochkarätige Künstler aus ganz Europa wie Kantorin Sveta Kundish, das Caravan Orchestra Project oder die Waxband in ihren Konzerten das beste nach Halle, was die jiddische und jüdische Musiktradition der Moderne zu bieten haben. Zwei Workshops zu jiddischer Musik oder HipHop laden ein, selbst zum Instrument zu greifen – einer Jam Session zuzuhören oder aufzutreten.
Die Jüdische Gemeinde lädt wieder ein, sich für die Teilnahme zum Gottesdienst am Schabbat in der Synagoge anzumelden. Die Schwestergemeinde in Magdeburg schickte ihren Chor nach Halle. Über die Wendezeit und die Einwanderung osteuropäischer Juden nach Sachsen-Anhalt spricht Natan Scharanski, ehemaliger sowjetischer Dissident und stellvertretender israelischer Ministerpräsident.
Wer die Synagoge kennenlernen möchte, die lange jüdische Geschichte Halles oder seiner Warenhäuser um den Markt herum verstehen oder die Schicksalen hinter den Stolpersteinen der Stadt kennenlernen möchte, kann es auf vier Stadttouren. Schüler aus dem ganzen Bundesland sind eingeladen, in einem Symposium an der Universität unter sich über ihre Schulprojekte zu jüdischer Vergangenheit und Gegenwart zu sprechen. Wer mit seinen Kindern und Jugendlichen die praktischen Seiten der jüdischen Kultur kennenlernen will, ist herzlich zu einem Kreativtag im Krokoseum der Franckeschen Stiftungen eingeladen.
Im Luchskino und an der Universität finden Filmfans im fast wöchentlichen Montagskino Highlights und die Möglichkeit, mit Regisseur und Produzenten einiger Filme zu sprechen. In mehreren Vorträgen bieten die Jüdischen Kulturtage Wissen zur modernen israelischen Gesellschaft, dem Bauhaus in Israel, jüdischer Moderne in Sachsen-Anhalt, organisiertem Verbrechen in New York. Sie schauen aber auch nach Sachsen-Anhalt mit Persönlichkeiten wie der Künstlerin Trude Guermonprez oder Betty Heiman, der ersten Privatdozentin in Halle, Hermann Cohn aus Dessau oder der jüdischen Wurzeln der halleschen Fußballtradition (mit Teilnahme der großen halleschen Fußballclubs).
Das Programm der Jüdischen Kulturtage vom 27. Oktober bis zum 29. November liegt in Halle aus und kann auch unter www.juedischekulturhalle.de entdeckt werden. Die Partnerveranstaltungen der 3.Jüdischen Kulturtage in Aschersleben finden Sie unter www.aschersleben-tourismus.de.