Der Komponist Georg Katzer, geboren 1935 in Habelschwerdt, Schlesien, ist am 7. Mai 2019 in Berlin gestorben. Er war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen und elektroakustischen Musik in Deutschland sowie deren bedächtiger und beständiger Verfechter in Berlin vor und nach der Wiedervereinigung. Bereits seit 1978 war er Mitglied der Akademie der Künste und prägte die Arbeit der Sektion Musik, zunächst in der Akademie der Künste der DDR und ab 1993 in der vereinten Akademie wie kaum ein anderer. Er war von 1961 bis 1962 der letzte Meisterschüler Hanns Eislers und leitete ab 1980 selbst Meisterkurse. 1986 gründete er das bedeutende und bis heute fortbestehende Studio für Elektroakustische Musik in der Akademie, das er bis 2005 auch leitete. In dieser Zeit veranstaltete er zahlreiche Konzertreihen und Festivals. Von 1994 bis 2003 wirkte er als stellvertretender Direktor der Sektion Musik. Darüber hinaus setzte er sich sein Leben lang nachhaltig und engagiert in verschiedenen Verbänden, z.B. im Präsidium des Deutschen Musikrats und als Mitgründer der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik, für die Komponisten und für die zeitgenössische Musik ein. In seinen Kompositionen für unterschiedlichste Besetzungen, Medien und Bühnen eroberte er stets neue Horizonte, widmete sich zentralen Gegenwartsfragen und hauchte diesen mit musikalischen Mitteln und neuen Technologien Leben ein. Mit Georg Katzer verliert die Akademie der Künste einen Grundpfeiler der vereinten Institution und ihre Mitglieder einen guten Freund, langjährigen Weggefährten und hochgeschätzten Kollegen.
"Georg Katzer war einer der herausragenden Komponisten unserer Zeit, dessen Engagement weitreichende Impulse in der heutigen Musiklandschaft gesetzt hat. Als unermüdlicher Erforscher kommunikativer Eigenschaften von Tönen hat er neue Wirkungsräume für die Musik eröffnet und Musikalisches transzendiert. Wir werden seine Menschlichkeit und Liebenswürdigkeit sehr vermissen.“ Gregorio García Karman, Leiter des Studios für Elektroakustische Musik
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste