Im Rahmen des am Sonntag zu Ende gegangenen Jazzfest Berlin hat die Deutsche Jazzunion zum 14. Mal den Albert-Mangelsdorff-Preis verliehen. Der Preis, der als wichtigste Auszeichnung für Jazz im deutschsprachigen Raum gilt, wurde am Sonntag im Haus der Berliner Festspiele an den Aachener Schlagzeuger Paul Lovens überreicht. Manfred Schoof, Ehrenvorsitzender der Deutschen Jazzunion, sagte in seiner Laudatio auf den Preisträger: "Wir ehren heute einen Künstler, dessen Bedeutung auf seinem Instrument – dem Schlagzeug – für den Jazz und überhaupt für die improvisierte Musik umfassend und einmalig ist. Er kann einen nadelfeinen, zyklischen Rhythmus schaffen, der in seiner Intensität die jeweilige Improvisation eines Solisten zum Schweben bringt. Paul Lovens hat viel bewegt und er wird noch viel bewegen.“

Auf die Begrüßung durch Nadin Deventer, künstlerische Leiterin des Jazzfests, und Urs Johnen, Geschäftsführer der Deutschen Jazzunion, folgten Grußworte von Nikolaus Neuser und Anette von Eichel für den Vorstand der Deutschen Jazzunion sowie von Jochen Schmidt-Hambrock für die  GEMA-Stiftung und Tilo Gerlach für die GVL. Im Anschluss an das von den rund 200 Gästen umjubelte Konzert des Preisträgers Paul Lovens im Duo mit dem Gitarristen Florian Stoffner trafen sich Gäste, Musiker*innen, Presse und Funktionär*innen zum festlichen Empfang der Deutschen Jazzunion im Foyer des Festspielhauses.

Mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis zeichnet die Deutsche Jazzunion im zweijährigen Turnus eine/n herausragende Musiker*in der deutschen Jazzszene für hervorragende und kontinuierliche musikalische Leistungen und eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Jazz in Deutschland aus. Ausgezeichnet wird im Schwerpunkt ein entsprechendes Lebenswerk. Es kann jedoch auch ein/e Künstler*in von besonders großem aktuellem Einfluss bedacht werden. Frauen und Männer werden jeweils im Wechsel ausgezeichnet. Die/der Preisträger*in repräsentiert bis zur nächsten Preisvergabe und darüber hinaus auf nationaler und internationaler Ebene Jazz in und aus Deutschland.

Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutschen Jazzunion vergeben und von der GEMA-Stiftung, der GVL und dem Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes gestiftet. Die Jury setzt sich zusammen aus Akteur*innen unterschiedlicher Bereiche der Jazzszene (Medien, Veranstalter*innen, Stifter*innen, Musiker*innen).

Die Deutsche Jazzunion

 

Die Deutsche Jazzunion (ehemals Union Deutscher Jazzmusiker) wurde 1973 von renommierten Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene ins Leben gerufen und versteht sich seither als Sprachrohr der Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Deutschland.

Weitere Informationen:www.deutsche-jazzunion.de

Die GEMA Stiftung
Die GEMA Stiftung wurde 1976 gegründet und fördert zeitgenössische Komponisten, Textdichter und Verleger aller Genres. Bedürftige Musikschaffende sollen durch die Vergabe zweckgebundener Mittel in ihrem kreativen Wirken unterstützt werden, etwa durch Ausbildungsbeihilfen, Zuwendungen für musikalische Produktionen, Pilotprojekte, Wettbewerbe und Publikationen sowie durch die Verleihung von Preisen und durch Forschungsvorhaben mit besonderem Bezug auf die zeitgenössische Musik. Ziel der Förderung durch die GEMA Stiftung ist es, zur Sicherung der Vielfalt im Musikmarkt beizutragen.

Die GEMA
Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von rund 74.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

Die GVL
Wer etwas Künstlerisches leistet oder hierfür die wirtschaftliche Grundlage schafft, muss Geld für die Nutzung seiner Leistungen erhalten. Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) erfasst diese Nutzung. Die treuhänderisch eingenommenen Gelder u.a. von Radio- und Fernsehsendern sowie für die öffentliche Wiedergabe (z.B. in Restaurants oder Cafés) leitet die GVL als Vergütung an ihre Berechtigten weiter. Rund 160.000 ausübende Künstler, Bild- und Tonträgerhersteller, Musik- und Videoclipproduzenten sowie Veranstalter weltweit vertrauen der GVL – und machen sie damit zu einer der größten Verwertungsgesellschaften für Leistungs-schutzrechte weltweit. Gleichzeitig verfügt die GVL über das umfassendste Klassikrepertoire weltweit. Gesellschafter der GVL sind die Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV), der Bundesver-band Musikindustrie e.V. (BVMI) sowie der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS).

Der Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbands
Der Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbands ist eine nicht rechtsfähige Stiftung, deren Träger der Deutsche Komponistenverband ist. Sie wurde 1990 zunächst unter dem Namen Paul Woitschach-Stiftung gegründet und 2011 umbenannt in den heutigen Namen. Ziel der Stiftung ist die Förderung zeitgenössischer Komponisten, insbesondere durch zweckgebundene Zuwendungen für die mit der künstlerischen Tätigkeit unmittelbar oder mittelbar zusammenhängenden, angemessenen Aufwendungen für musikalische Produktionen und die Unterstützung von Komponisten und deren Angehörigen bei Bedürftigkeit. Das Stiftungsvermögen dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.

Der Förderkreis Jazz
Der Förderkreis Jazz e.V. wurde 1977 gegründet und verfolgt die Absicht, mit gezielter und ausge-wählter Projekt- und Strukturförderung den Jazz in Deutschland zu unterstützen. Er ist Partner bei Entwicklung und Gründung besonderer Initiativen und Aktivitäten zur Förderung des Jazz in Deutschland.