Bachs letzter lebzeitiger Enkel Johann Sebastian Bach der Jüngere war ein Maler und Zeichner. Zwei seiner Werke konnte das Bachhaus Eisenach nun in einem Berliner Auktionshaus ersteigern. Sie werden ab dem 12. März in der Sonderausstellung "Die Berliner Bach-Familie“ im Berliner Dom gezeigt.

Der in Rom 29-jährig verstorbene Maler und Zeichner Johann Sebastian Bach der Jüngere (1748–1778) war der letzte lebzeitige Enkel des Komponisten und ein Sohn Carl Philipp Emanuel Bachs. Er wurde 1748 in Berlin geboren, wo er aufwuchs und zunächst hier und in Potsdam Zeichenkunst studierte, dann ab 1770 an der Oeserschen Zeichenakademie in Leipzig und ab 1773 in Dresden. Er korrespondierte mit dem mit seinem Vater befreundeten Dichter Gotthold Ephraim Lessing, der 1776 schrieb, dass er "einen großen und originellen Mahler verspricht“. Um nicht mit seinem berühmten Großvater verwechselt zu werden, nannte er sich auch "Johann Samuel Bach“. Bach starb auf einer Studienreise in Rom 1778 kurz vor seinem 30. Geburtstag. Bislang waren von ihm 144 Werke bekannt, von denen 72 erhalten sind. Die beiden am 24. Januar 2020 im Berliner Auktionshaus Historia versteigerten getuschten Zeichnungen waren bisher in der Literatur nicht bekannt. Es handelt sich bei ihnen um eine Variante des bereits bekannten Bilds "Die Zephyre“ sowie um die Zeichnung eines Südsee-Idylls ("Otaheiti“).

Die neu erworbenen Bilder werden erstmals öffentlich ab dem 12.03. in der Ausstellung des Bachhauses im Kaiserflur des Berliner Doms zu sehen sein. Die traditionelle Frühjahrsausstellung des Bachhauses im Berliner Dom widmet sich unter dem Titel "Die Berliner Bach-Familie“ in diesem Jahr den Bach-Söhnen Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel und Johann Christian Bach, die alle zeitweise in Berlin wohnten.

"Die Bach-Familie in Berlin“: Ausstellung des Bachhauses Eisenach im Berliner Dom, Kaiserflur, 12. März bis 3. Mai 2019. Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin.

Absätze