Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am Donnerstag bei einem Festakt in der Villa Massimo in Rom das 100-jährige Bestehen der Deutschen Akademie Rom - Villa Massimo vor zahlreichen prominenten Gästen aus Deutschland und Italien gewürdigt.
In seiner Ansprache betonte Staatsminister Bernd Neumann: „Die deutsch-italienischen Kulturbeziehungen sind in einem ausgezeichneten Zustand. In keinem Land der Welt unterhält Deutschland ein vergleichbar dichtes Netz kultureller Institutionen wie in Italien – zu denen als herausragender Leuchtturm die Villa Massimo gehört. Die Villa Massimo ist ein Symbol für die engen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien, die weit in die Geschichte zurückreichen. Die Deutsche Akademie Rom, vor hundert Jahren entstanden durch großzügiges Mäzenatentum und in der Gegenwart getragen von staatlicher Verantwortung für unser Kulturerbe, ist ein einzigartiger Ort der künstlerischen Inspiration und des Austausches, ein Ort für Kreativität. Er ermöglicht den Stipendiaten, sich fast ein Jahr - unabhängig von finanziellen Sorgen und sonstigen Belastungen - ganz ihrer künstlerischen Arbeit in einem überaus inspirierenden Umfeld zu widmen. Wir brauchen diese Freiräume der Kunst und Kultur gerade in Zeiten, in denen Meldungen über ökonomische Schreckensszenarien alles andere zu überdecken drohen. Kultur ist ein wesentliches Fundament unserer Gesellschaft und deshalb ist jeder Euro, der in die Kultur fließt, eine Investition in die Zukunft. Dafür ist die Villa Massimo ein eindrucksvolles Beispiel."
Die Deutsche Akademie Rom - Villa Massimo ist die größte und bedeutendste Einrichtung zur Spitzenförderung deutscher Künstlerinnen und Künstler durch Studienaufenthalte im Ausland. 1910 von dem Industriellen Eduard Arnhold dem Preußischen Staat gestiftet, ist sie Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und eine Einrichtung im Geschäftsbereich des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Die Villa Massimo bietet hochbegabten Künstlerinnen und Künstlern durch einen, vom BKM geförderten, einjährigen Studienaufenthalt, eingebunden in das kulturelle Leben Roms und Italiens, Chancen, sich künstlerisch weiter zu entwickeln. Jährlich werden bis zu zehn Stipendien an vorrangig jüngere Künstlerinnen und Künstler, die bereits öffentliche Anerkennung gefunden haben, in den Sparten Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik (Komposition) vergeben. Die Stipendiaten erhalten – neben den Präsentationen in der Villa - die Möglichkeit, sich in Einzelausstellungen, Konzerten oder Veranstaltungen in Galerien sowie anderen Institutionen der Stadt zu präsentieren. Das Stipendium der Deutschen Akademie Rom - Villa Massimo gilt als die bedeutendste Auszeichnung für deutsche Künstler im Ausland.
Zahlreiche Stipendiatinnen und Stipendiaten der Akademie haben nationalen und internationalen Ruhm erworben, u.a. Felix Nussbaum, Karl Schmitt-Rottluff, Anselm Kiefer, Hans-Magnus Enzensberger, Uwe Johnson, Peter Rühmkorf, Herta Müller, Mathias Weischer, Carsten Nicolai, Ingo Schulze, Durs Grünbein, Kathrin Schmidt.
Die Villa Massimo einschließlich der Casa Baldi in Olevano Romano wird aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers jährlich mit rund 2,1 Mio. Euro gefördert. Weitere Informationen: http://www.villamassimo.de.
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