Die italienische Komponistin Clara Iannotta erhält den mit 20.000 Euro dotierten Hindemith-Preis. Das Votum der Jury unter Vorsitz des SHMF-Intendanten Dr. Christian Kuhnt fiel einstimmig auf die 1983 in Rom geborene Künstlerin. »Clara Iannotta besticht durch eine ganz eigene, radikale und kompromisslose Musiksprache«, sagt Kuhnt. 

Die Preisverleihung findet am 23. Juli 2018 um 19 Uhr auf dem Gelände der NordArt in Rendsburg-Büdelsdorf statt. Das Trio Catch führt unter anderem Clara Iannottas Werk »The people here go mad. They blame the wind« auf, das eigens für dieses Ensemble komponiert wurde. Das Werk ist ein akustisches wie visuelles Erlebnis und ist geprägt von sogenannten »Music Boxes«, also mechanischen Spieldosen. Auf dem Programm stehen außerdem die »Drei Aquarelle« des Hindemith-Preisträgers 2008 Marton Illés, die jener ebenfalls für die drei Musikerinnen von Trio Catch komponiert hat. 

Paul Hindemith war bekannt für sein musikpädagogisches Wirken. Besonderes Beispiel ist seine 1932 uraufgeführte Komposition »Plöner Musiktag«, die darauf ausgerichtet ist, junge Musizierende mit Profis zusammenzuführen. Seit 1990 wird der Hindemith-Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen und fördert herausragende zeitgenössische Komponisten. 

Der Preis wird von der Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz), der Rudolf und Erika Koch-Stiftung, Walther und Käthe Busche-Stiftung und Gerhard Trede-Stiftung sowie der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein gestiftet. Zu den Preisträgern zählen unter anderem Matthias Pintscher (2000), Thomas Adès (2001), Jörg Widmann (2002), Lera Auerbach (2005) und Anna Clyne (2016). 2017 ging der Preis an den kanadischen Komponisten Samy Moussa. Moussas neues Werk, das im Auftrag des SHMF entstanden ist, wird im Rahmen der Festivalsaison 2018 uraufgeführt. 

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