Internationale Sommerakademie und Musikfestival in einem: Die Darmstädter Ferienkurse 2018 bieten ein dichtes Programm aus über 66 öffentlichen Konzerten mit über 30 Uraufführungen, Performances, Installationen und Konferenzen sowie an die 50 Kurse und Workshops für angemeldete Teilnehmer*innen aus 50 Nationen. Vom 14. bis 28. Juli verwandelt sich Darmstadt wieder zum Mekka der zeitgenössischen Musik.
Die Darmstädter Ferienkurse – alle zwei Jahre vom Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD) veranstaltet – existieren bereits seit über siebzig Jahren, und noch immer sind sie ein Magnet für Komponist*innen, Musiker*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus aller Welt: Hier geht es mit über 400 aktiven Teilnehmer*innen, vielen Zuhörer*innen, Gastmusiker*innen, Ensembles und 70 internationalen Dozent*innen zwei Wochen lang fast rund um die Uhr um die Musik und Kunst unserer Zeit.
Das Spektrum des Festivals der Darmstädter Ferienkurse reicht von Orchester- und Ensemblekonzerten über multimediale und szenische Arbeiten bis hin zu Klanginstallationen, experimenteller Elektronik und Musik für den Öffentlichen Raum. Auch für das diesjährige Festival erteilten die Darmstädter Ferienkurse wieder mehrere Kompositionsaufträge – vor allem an Komponistinnen: So werden neue Arbeiten der Kranichsteiner Musikpreisträgerin von 2016, Celeste Oram (NZ), von Christina Kubisch (D), Juliana Hodkinson (GB), Jessie Marino (USA), Clara Iannotta (IT), Susanne Kirchmayr (AT) und Éliane Radigue (FR) zu erleben sein. Bei dieser Ferienkurs-Edition können wir gleich mehrere hochkarätige Darmstadt-Debuts ankündigen: Das Wiener Performance-Kollektiv God’s Entertainment, das sich in sehr origineller Weise der Figur des Tarzan nähern wird, die australische Schlagzeug-Formation Speak Percussion, das mexikanische Ensemble Cepromusic, der/die Transgender-Künstler*in Terre Thaemlitz oder der aus dem Libanon stammende Tarek Atoui werden erstmals in Darmstadt zu Gast sein.
Ebenfalls zum ersten Mal arbeiten die Darmstädter Ferienkurse mit Darmstädter Bürger*innen zusammen. In dem neuen Projekt des belgischen Ensemblekollektivs Nadar rückt das sehr persönliche Musikerleben in den Mittelpunkt: OurEars schafft intime Hörsituationen, bei denen Darmstädter*innen und internationale Ferienkurs-Gäste in einer Wohngemeinschaft, einem Künstleratelier, einem alternativen Kulturzentrum und im Haus eines Arztes zusammenkommen.
Mehrere Konferenzen unterstreichen die Bedeutung der Darmstädter Ferienkurse als Diskursplattform, darunter eine zweitägige Tagung zum Thema "The Ethics of Critique“ (23./24. Juli) oder die viertägige "Convention on Curating Contemporary Music“ mit dem Titel "Defragmentation“ (17.–20. Juli). Gemeinsam geplant mit den Festivals Donaueschinger Musiktage und MaerzMusik (Berlin) sowie in Kooperation mit Ultima (Oslo), der Kulturstiftung des Bundes und der Schader-Stiftung, beschäftigt sie sich damit, wie die aktuell in vielen Sparten geführten Diskurse um Gender & Diversity, Dekolonisierung und technologischen Wandel nachhaltig in Institutionen der Neuen Musik verankert werden können und ein Diskurs über kuratorische Praktiken in diesem Bereich eröffnet werden kann.