Die Live Musik Kommission, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V., startet in den Bundestagswahlkampf und veröffentlicht die Antworten der im Bundestag vertretenen Parteien. Bereits im Februar 2017 versandte die LiveKomm ihre Wahlprüfsteine an die Büros der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie Die Linke mit der Bitte, sich zu den Forderungen zu äußern und auf die Lösungsvorschläge des Verbandes einzugehen.

Der Forderungskatalog umfasste vier club- und festivalrelevante Bereiche, welche die Unterstützung und Wertschätzung der Branche vorsah. Neben den Forderungen nach einem besseren Kulturraumschutz für Clubs, enthielten diese auch den Wunsch, die gegenwärtige Abgabenlast für Kulturbetriebe zu überdenken sowie die Forderung nach mehr finanzieller Unterstützung für Clubs, Festivals und deren Netzwerke. Des Weiteren wurden die Parteien um Unterstützung im Bereich der Drogenprävention gebeten.

Vor allem Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen sprechen sich für eine breite Unterstützung der Club- und Festivalbelange aus. So konnten 17 "Daumen hoch“ an Die Linke und 12 an die Partei Bündnis 90/Die Grünen vergeben werden. Die CDU wollte sich teilweise nicht genauer festlegen (14x "Daumen Mitte“) oder enthielt sich zweimal. Die SPD erhielt 9 Mal den "Daumen runter", da die Partei kaum ein Entgegenkommen signalisierte oder sich klar gegen eine stärkere Unterstützung der Club- und Festivalbranche aussprach (bspw. Bundeslärmschutzfond, Netzwerkförderung etc.).

Unter den 20 Forderungen gab es lediglich eine Forderung, zu der sich alle befragten Parteien positiv äußerten. So lehnten alle den aktuellen, oftmals diskriminierenden Umgang der Polizeibehörden mit Clubbesuchern sowie Betreiberinnen und Betreibern im Bereich der Drogenprävention ab und sprachen sich für eine Entkriminalisierung der Kulturbetriebe aus.

Bei den Forderungen hinsichtlich einer finanziellen Unterstützung bei der Erhebung von Kennzahlen der Club- und Festivalbranche, der Unterstützung bei der Gründung eines Bundesverbandes der Musikwirtschaft "German Music“ sowie der Förderung der Gesundheitsprävention im Nachtleben äußerten sich SPD, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen zuversichtlich.
Die ausführlichen Antworten wurden nun auf www.livekomm.org/was-wir-wollen veröffentlicht.

Um Club- und Festivalbesucherinnen und -besucher für die Bundestagswahl zu mobilisieren wurde seitens der LiveKomm ein Informationsflyer erstellt, der das Meinungsbild der befragten Parteien darstellt. Mit dem Slogan "CLUBKULTUR IST LEBENSQUALITÄT! – Unsere Forderungen zur Bundestagswahl“ können sich nun Unterstützerinnen und Unterstützer der Clubkultur einen Überblick über die Standpunkte der befragten Parteien verschaffen.

Neben der Flyer-Kampagne bietet die LiveKomm den Parteien an, sich ausführlicher zu dem Forderungskatalog zu äußern beziehungsweise auf die Antworten der politischen Gegner zu reagieren. So werden am 18. August auf der c/o Pop in Köln Martin Dörmann (MdB, SPD), Karsten Möring (MdB, CDU) und Katja Hermes (Sound Diplomacy) zu (Club)Kultur in Gefahr - Braucht Deutschland Kulturgebiete? diskutieren.

Am 22. September werden Anja Hajduk (MdB, Bündnis 90/ Die Grünen), Rüdiger Kruse (MdB, CDU) und Johannes Kahrs (MdB, SPD) auf dem Reeperbahn Festival über die Zukunft der Branche diskutieren (Live, Lärm, Luxus - Wahl-o-mat für Musikclubs).

Weitere Veranstaltungen sind von den Netzwerken bundesweit geplant. An der Kampagne beteiligen sich neben den Netzwerken der LiveKomm auch 3 weitere Regional- und Spartenverbände. Diese sind:

  • Clubkombinat Hamburg e.V.
  • Clubcommission Berlin e.V.
  • Clubverstärker Bremen e.V.
  • Clubs am Main e.V.
  • Club Kollektiv Stuttgart e.V.
  • EventKultur Rhein-Neckar e.V.
  • Festival Kombinat e.V.
  • Klubkomm - Verband Kölner Clubs und Veranstalter e.V.
  • Klubnetz Niedersachen e.V.
  • Kulturliga Nürnberg e.V.
  • Kultur- und Clubcommission Augsburg e.V.
  • Verband der Münchner Kulturveranstalter e.V.
  • Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy)

 

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