Der Niederländer Klaas Stok übernimmt zur Spielzeit 2018/2019 die Leitung des NDR Chores. In seiner ersten Saison setzt Stok klare Akzente für die weitere Entwicklung: Zwei der vier Abonnement-Konzerte werden künftig im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie stattfinden. Auch künstlerisch wird Stok neue Wege gehen. A-cappella-Konzerte bleiben weiterhin die Kernkompetenz des NDR Chores; doch die Zusammenarbeit mit renommierten Solisten und Ensembles wird künftig ein fester Bestandteil der vier Abo-Konzerte sein. Auch in der kommenden Saison gastiert der NDR Chor in unterschiedlichen Städten im Sendegebiet.
"Bach ist für mich das A und O der Musik“, erklärt Klaas Stok. Und so hat er an den Anfang seiner ersten Saison Johann Sebastian Bachs Opus summum der Chormusik gestellt - die h-Moll-Messe. Neben dem NDR Chor singen und spielen im Abo 1 Concerto Köln und herausragende Solisten wie Robin Johannsen und Sophie Harmsen.
Ins Zentrum von Abo 2 rückt Klaas Stok Werke von Alfred Schnittke und Ton de Leeuw. Einen Komponisten aus seiner niederländischen Heimat vorzustellen, ist Stok dabei ein besonderes Anliegen. Für sein Abo 4 hat Stok Rossinis "Petite Messe Solennelle“ ausgewählt. In seiner "armen kleinen Messe“, wie Rossini sie selbst nannte, gibt es großes Gefühl, tiefe Inbrunst und opernhafte Dramatik – mit einem kleinen Augenzwinkern. Gemeinsam mit dem Piano-Duo Tal & Groethuysen sowie einer hochkarätigen Solistenriege bringen Klaas Stok und der NDR Chor Rossinis doch gar nicht so kleine Messe zum Klingen.
Der lettische Dirigent Sigvards KĮava ist für sein Gastkonzert beim NDR Chor tief in die Archive des St. Petersburger Swiridow-Instituts eingetaucht. Neben Größen der baltischen Chormusik wie Pärt, Vasks und Ešenvalds hat er den im Westen bislang kaum bekannten Zyklus "Hymnen und Gebete“ von Georgi Swiridow auf das Programm von Abo 3 gesetzt.
Eine feste Größe im Programm des NDR Chores bleibt die Zusammenarbeit mit den Orchestern des NDR: Mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester bringt der NDR Chor Werke von Schostakowitsch und Messiaen unter der Leitung von Ingo Metzmacher auf die Bühne. Außerdem Ligetis groteske Oper "Le Grand Macabre“ unter Alan Gilbert, dem designierten Chefdirigenten des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Bei der NDR Radiophilharmonie und ihrem Chefdirigenten Andrew Manze ist der NDR Chor zum Festgelage und der Höllenfahrt des "Don Giovanni“ im Rahmen des NDR Klassik Open Air in Hannover zu Gast.
Heimatverbundenheit und der katholische Glaube sind die beiden roten Fäden, die sich durch das Chor-Programm zu "My Polish Heart“ ziehen. Mit seinem Beitrag zum Polen-Schwerpunkt der NDR Ensembles zeichnet der NDR Chor unter Leitung von Kaspars Putniņš die leidvolle und bewegte Geschichte Polens im 20. Jahrhundert nach: vom "Stabat Mater“ des 1944 gefallenen Widerstandskämpfers Roman Padlewski bis zum "Cherubinischen Lobgesang“ von Krzysztof Penderecki.
Fast auf den Tag genau 300 Jahre nach ihrer Premiere geht der NDR Chor im April 2019 mit einer besonderen Hamburgensie auf Tournee. Zusammen mit dem Ensemble Le Concert Lorrain unter Leitung von Stephan Schultz führt der NDR Chor Händels "Brockes-Passion“ in Linz, Meran und Brixen auf. Uraufgeführt wurde das Werk nach einem Libretto des Hamburger Ratsherren Barthold Hinrich Brockes am 3. April 1719 in Hamburg.
"SINGING!“, das beliebte Mitsingkonzert des NDR Chores, findet 2019 unter der Leitung von Klaas Stok erstmals im Großen Saal der Elbphilharmonie statt. Im Titel, den der gelernte Organist Stok für sein erstes SINGING-Programm fand, ist alles enthalten, was ihm lieb und teuer ist: "Chor und Orgel“.