Die Sächsische Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange begrüßt die Gründung des Dokumentationszentrums Neue Dresdner Vokalschule von der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und dem Ensemble AUDITIVVOKAL: "Die SLUB hat mit der Archivierung zeitgenössischer Kompositionen sehr früh begonnen und auf diesem Gebiet bereits Expertise erworben. Es ist folgerichtig, dass sie diesen Schwerpunkt ihrer Sammeltätigkeit ausweitet und gezielt Kompositionsautographe und begleitende Materialien sammelt. Dafür bestehen heute bessere Möglichkeiten denn je, erlaubt es doch die bestehende Infrastruktur, den Digitalisierungsprozess innerhalb des Landesdigitalisierungsprogramms in seinen drei Komponenten Retrodigitalisierung, Lizenzierung und Langzeitarchivierung in das Archivierungskonzept mit einzubinden.“
Bereits seit 1964 gibt es in der Musikabteilung der heutigen SLUB das Archiv Dresdner Komponisten des 20. Jahrhunderts. Anfang der 1970er Jahre wurde es zum Komponistenarchiv der DDR erweitert, heute ist es im Erwerbungsprofil sächsisch orientiert. Die Sammlung umfasst etwa 2.000 Kompositionsautographe. Ein Teil der Manuskripte ist bereits in einem Onlinekatalog erfasst, der Verbunddatenbank des Internationalen Quellenlexikons der Musik, in der die SLUB nach und nach alle ihre Musikhandschriften nachweist. AUDITIVVOKAL, ein 2007 in Dresden gegründetes Ensemble zeitgenössischer Vokalkunst, integriert in seine künstlerische Arbeit verschiedenste Künste und Wissenschaften und hat jährlich etwa 20 Uraufführungen.
Dr. Eva-Maria Stange: "Der Umgang mit Autographen und Materialien lebender Künstler in einem Archiv ist eine juristische, genauer gesagt urheberrechtliche Herausforderung. Umso mehr freue ich mich, dass die SLUB die Chance nutzt, Kompositionsautographe schon in der Gegenwart zu erwerben, zumal der Kontakt mit dem Künstler ganz selbstverständlich die Nachweissituation des Archivs verbessert.“