Die Delegiertenversammlung der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) hat zum Abschluss ihrer viertägigen Tagung in Hannover einen Forderungskatalog zur Führungskräfteausbildung für Theater und Orchester beschlossen. Bedingt durch die Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland, durch die Veränderung von Rahmenbedingungen, aber auch durch verschiedene politische Debatten, sind die Managementanforderungen an das Führungspersonal von Theatern und Orchestern in den vergangenen 20 Jahren erheblich gestiegen.
In dem Forderungskatalog heißt es u.a.: „In der Ausbildung des Führungskräftenachwuchses bestehen bis heute erhebliche Defizite, die dem Bestand und der Weiterentwicklung der Theater und Orchester in Deutschland nicht förderlich sind. Vor allem Ausbildungseinrichtungen sind hier ebenso gefordert wie die Träger der großen Theater und Orchester selbst. Die durch Art. 5 des Grundgesetzes geschützte Kunstfreiheit ist ein hohes Gut, deren Rahmenbedingungen auch weiterhin durch die öffentliche Hand gewährleistet werden müssen. Die Kunstfreiheit darf aber auch nicht ein bloßer Deckmantel sein für eine unzureichende Management- und Führungsausbildung, mangelhafte Auslastungszahlen oder unterdurchschnittliche Eigeneinnahmen“.
DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens meint dazu: „Es gibt durchaus Beispiele künstlerisch ambitionierter, auch wirtschaftlich erfolgreicher und professionell geführter Staats- und Stadttheater sowie -orchester. Sie belegen, dass sich „Kunst und Kommerz“ bei einer qualitativ hochwertigen Führung und Steuerung der Institutionen wechselseitig gut ergänzen und verstärken können“. Stichworte sind: Professionalisierung der Unternehmens-entwicklung und Personalführung, Managementqualifikationen, Kommunikations- und Sozialkompetenz. Mertens abschließend: „Das Berufsbild des reinen Künstlerintendanten und „Alleinherrschers“ ist ein Auslaufmodell.“
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