Vladimir Guicheff Bogacz ist ein Freund von Überraschungen. Das gilt auch für die auf seiner Porträt-CD versammelte Musik, wo sich hinter jeder Note unerwartete Wendungen verbergen. Die vier Stücke wurden in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk und dem Südwestrundfunk aufgenommen und u.a. von dem Ensemble Musikfabrik und dem Trio Catch eingespielt. Die Porträt-CD erscheint beim Label Wergo in der Edition Zeitgenössische Musik, einem Projekt vom Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates.

Seine musikalische Ausbildung erhielt der aus Uruguay stammende Guicheff Bogacz zunächst in Montevideo bei Osvaldo Budón und Luis Jure, anschließend in Köln bei Johannes Schöllhorn. Er ist Gründungsmitglied des 2017 ins Leben gerufenen Kollektiv3:6Koeln und hat darüber hinaus eine Professur für Komposition und Instrumentation an der Fakultät der Künste in Montevideo inne.

In Guicheff Bogaczs Werken werden Genregrenzen bewusst überschritten oder erst gar nicht anerkannt. Neue Musik trifft auf Jazz, trifft auf südamerikanische Folklore. „Kaum etwas in seiner Musik ist so, wie man es bei einer bestimmten Besetzung, Gattung, Sparte oder Stilistik erwartet“, fasst Booklet-Autor Rainer Nonnenmann zusammen. So greift er beispielsweise in „encuentros casuales“ auf Musik des Jazz-Saxofonisten Eric Dolphy zurück oder lässt das Cello in „igualito, igualito, igualito“ wie die Gitarre der chilenischen Sängerin Violeta Parra klingen. Schließlich dürfen die Mitglieder des Kollektiv3:6Koeln in der Ensemblekomposition „Heimlich“ eine knapp 35-minütige Tour de Force absolvieren: Darin setzt sich Vladimir Guicheff Bogacz mit den Restriktionen der Coronapandemie auseinander, um daraus eine Wundertüte künstlerischer Möglichkeiten zu entwickeln.

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