Elena Mendoza wurde 1973 in Sevilla, Spanien, geboren. Sie studierte Germanistik in ihrer Heimatstadt, Klavier und Komposition in Zaragoza bei Teresa Catalán, in Augsburg bei John Van Buren, in Düsseldorf bei Manfred Trojahn und in Berlin bei Hanspeter Kyburz. Es folgten mehrere Stipendien, u. a. an der Ensemble Modern Akademie in Frankfurt am Main. Aktuell lebt und arbeitet Elena Mendoza in Berlin. An der dortigen Universität der Künste ist sie Professorin für Komposition.
Ihr Interesse gilt besonders klangfarblichen und dramaturgischen Fragen in instrumentaler Komposition. Einen besonderen Stellenwert haben in ihrer Arbeit außerdem das Musiktheater und die musikalischen Möglichkeiten von Sprache. In dieser Hinsicht hat sie 2007 mit der Musiktheaterproduktion »Niebla« (Europäisches Zentrum der Künste Dresden Hellerau) in enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur Matthias Rebstock maßgebliche Akzente gesetzt. Mit dem selben Regisseur hat sie auch »La ciudad de las mentiras«, über Texte von Juan Carlos Onetti, als Auftrag von Gerard Mortier für das Teatro Real Madrid realisiert. Ihr drittes gemeinsames Stück im Auftrag der Musikfestspiele Schwetzingen ist bereits in der Entwicklung.
Sie hat mit Interpreten wie ensemble recherche, Klangforum Wien, Ensemble Modern, Vogler-Quartett, Ensemble Mosaik, Ensemble emex, Ensemble Taller Sonoro, Neue Vocalsolisten Stuttgart, Ensemble Ascolta, KNM Berlin, Ensemble espai sonor, Oper Nürnberg, Philharmonisches Orchester Freiburg, Orquesta Sinfónica de Madrid, Real Orquesta Sinfónica de Sevilla u. a. zusammengearbeitet.
Ihre Musik wurde in Festivals wie Ars Musica Brüssel, Wittener Tage für neue Kammermusik, Eclat Stuttgart, MärzMusik Berlin, Dresdner Tage der Zeitgenössischen Musik, Ultraschall Berlin, Nous Sons Barcelona, Acanthes Metz, Steirischer Herbst Graz, Musica Viva München oder musicadhoy Madrid vorgestellt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, beispielsweise die Fellowship an der Akademie Schloss Solitude (2008), den Musikpreis Salzburg 2011 (Förderungspreis), den Kunstpreis Berlin 2017 oder den spanischen Premio Nacional de Música 2010.
Ihre instrumentale Kammermusik ist auf einer CD beim label Kairos zu hören (2008), in Zusammenarbeit mit musicadhoy (Madrid) und Deutschlandradio Kultur. Eine andere CD mit Szenen von »Niebla«, begleitet von Fe de erratas und Gramática de lo indecible, ist 2011 beim Label Wergo erschienen, in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur und Deutscher Musikrat.
Seit 2009 erscheinen ihre Partituren bei Edition Peters.
Der Heidelberger Künstlerinnenpreis zählt zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes und ist weltweit der einzige Preis, der ausschließlich an Komponistinnen vergeben wird. Im Jahr 2017 feierte der Heidelberger Künstlerinnenpreis sein 30. Jubiläum. 1987 von Roswitha Sperber initiiert, wird der Preis seit 2007 als städtischer Musikpreis von der Stadt Heidelberg verliehen und vom Theater und Orchester Heidelberg ausgerichtet, das jeweils ein Orchesterwerk der Preisträgerin im Rahmen eines Philharmonischen Konzertes zur Aufführung bringt. Der Deutschlandfunk als langjähriger Medienpartner zeichnet das Preisträgerinnen-Konzert auf und sendet es bundesweit zeitversetzt, gemeinsam mit einem Feature über die ausgezeichnete Komponistin. Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury, die sich aus Persönlichkeiten mit fachlichen Kompetenzen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik zusammensetzt und die vom Oberbürgermeister und Juryvorsitzenden bestimmt wird. Mitglieder von Amts wegen sind der Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg, Holger Schultze, der Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg, Elias Grandy, und der Konzertdramaturg des Philharmonischen Orchesters, Stefan Klawitter. Weitere Mitglieder sind Frank Kämpfer (Redakteur für Neue Musik, Deutschlandfunk), Prof. Walter Nussbaum (KlangForum Heidelberg) sowie Ulrike Schumann und Thomas Böckstiegel (Operndirektoren des Theaters und Orchesters Heidelberg), Heike Hoffmann (Leiterin der Schwetzinger SWR Festspiele).
Unter den Preisträgerinnen finden sich namhafte Künstlerinnen wie Adriana Hölszky, Sofia Gubaidulina, Olga Neuwirth, Kaija Saariaho, Isabel Mundry und Jamilia Jazylbekova. Zuletzt erhielten Lucia Ronchetti (2014), Iris ter Schiphorst (2015), Chaya Czernowin (2016), Ying Wang (2017) und Zeynep Gedizlioğlu (2018) den Heidelberger Künstlerinnenpreis.
Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Finscher bezeichnete den Preis als einen »der wichtigsten Kulturpreise des Landes … Die kluge Auswahl der Preisträgerinnen hat geholfen, Grenzen zu öffnen, Qualitätsmaßstäbe zu setzen, die stilistische Vielfalt zeitgenössischen Komponierens bewusst zu machen, arrivierte Komponistinnen zu ehren und junge Komponistinnen zu ermutigen, erlittenes Unrecht wieder gut zu machen, soweit das überhaupt möglich ist.«