INFEKTION! heißt das Festival für Neues Musiktheater, das in dieser Spielzeit erst¬mals an der Staats¬oper im Schiller Theater stattfinden und in Zukunft jede Saison beschließen wird. Vom 1. bis 17. Juli stehen 12 Opernvorstellungen, drei Konzerte und ein zweitägiges Symposion auf dem Pro¬gramm. Zu den beteiligten Künstlern gehören Daniel Barenboim, Christine Schäfer, Patrice Chéreau, Anna Prohaska, Carola Höhn, Graham Clark, Sasha Waltz & Guests, das Vocalconsort Berlin, das Ensemble Modern, das Ensemble Quillo, Natascha Petrinsky, Hubert Wild, Hanna Dóra Sturludóttir, Sarah Maria Sun, Charlotte Hellekant und Barbara Hannigan.
Gezeigt werden Peter Eötvös TRI SESTRI in der Regie von Rosamund Gilmore als Berliner Premiere und Toshio Hosokawas Oper MATSUKAZE in der Choreographie von Sasha Waltz als deutsche Erst-aufführung. Wiederaufgenommen wird Hans Werner Henzes PHAEDRA, die „Uraufführung des Jahres 2007“ (Opernwelt), deren spektakuläre Rauminstallation von Olafur Eliasson zum ersten Mal das Schiller Theater spiegeln wird. Als zweites Werk von Henze steht in der Werkstatt sein Rezital für vier Musiker EL CIMARRÓN, Biografie des geflohenen Sklaven Esteban Montejo, auf dem Pro¬gramm. Noch einmal zu sehen ist Jens Joneleits METANOIA – über das denken hinaus – mit Daniel Barenboim am Pult sowie der Doppelabend MISS DONNITHORNE´S MAGGOT / INFINITO NERO, zwei Einakter von Peter Maxwell Davies und Salvatore Sciarrino.
In den beiden Konzerten des Barenboim-Zyklus zum Festival INFEKTION! erklingen mit Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“, gesprochen von Patrice Chéreau, und Schönbergs „Pierrot lunaire“ mit Christine Schäfer zwei Klassiker des 20. Jahrhunderts. Kombiniert werden sie mit dem neuesten Werk „What are years“ des mittlerweile 102-jährigen Elliott Carter und Pierre Boulez´ „Dérive 2“ in einer 50-minütigen Fassung aus dem Jahr 2006. „What are years“ ist ein fünfteiliger Liederzyklus basierend auf Gedichten der amerikanischen Schriftstellerin Marianne Moore, der in diesem Konzert mit Anna Prohaska seine deutsche Erstaufführung erlebt. Bei einem Kammerkonzert mit Musikern der Staatskapelle Berlin und Julien Salemkour am Klavier sind Werke von Toru Takemitsu und Isang Yun zu hören.
Flankiert wird das von der Rudolf Augstein Stiftung unterstützte Festival von einem Symposion am 7. und 8. Juli, bei dem in Vorträgen und Gesprächen über Tendenzen des zeitge¬nössischen Musik¬theaters diskutiert wird. Zu den Teilnehmern gehören u.a. die Choreo¬graphin und Regisseurin Reinhild Hoffmann, Sänger Georg Nigl, Komponist und Prorektor der Hochschule für Musik Hanns Eisler Jörg Mainka, Regisseur Michael von zur Mühlen und der Musik¬wissen¬schaftler Jan Philipp Sprick. Das Symposion wird unterstützt von den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden.
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