Immer mehr Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene möchten ein Musikinstrument erlernen. Die Musikschulen erfreuen sich steigender Schülerzahlen. Das Kunstministerium reagiert auf diesen Trend, erhöht einerseits die finanziellen Mittel für diese Einrichtungen und unterstützt die steigende Lust am Musizieren mit einem neuen Förderprogramm. Insgesamt gibt der Freistaat Sachsen in diesem Jahr 6 Millionen Euro für die Musikschulen aus. Das sind 425.000 Euro mehr als noch 2016.
"Die Arbeit der Musikschulen zählt zur kulturellen Grundversorgung in unserer Gesellschaft. Für viele Kinder und deren Eltern gehört das Erlernen eines Instruments zur Allgemeinbildung, es ist wichtig für die Persönlichkeitsbildung. Die Finanzierung der Musikschulen ist somit auch öffentliche Aufgabe. Wir nehmen als Freistaat Sachsen unsere Mitverantwortung an dieser öffentlichen Aufgabe wahr und passen unseren Anteil dem gestiegenen Bedarf an. Es darf nicht an den unzureichenden Kapazitäten liegen, dass Schüler kein Instrument erlernen, obwohl sie dafür talentiert sind“, betont Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange. Die Musikschulen finanzieren sich aus den Teilnahmegebühren, dem Anteil der öffentlich-rechtlichen oder privaten Träger und dem Anteil des Freistaats.
"Die Musikschulen bieten oft den ersten Kontakt zu einem Instrument. Ihre Angebote reichen von musikalischer Früherziehung bis hin zur Hochbegabtenförderung und zum Orchesterspiel. Sie sind die Basis des musikalischen Lebens im Freistaat und halten die reichen Musiktraditionen in Sachsen lebendig. Mir ist besonders wichtig, dass vor allem die Musikschulen in den ländlichen Regionen von der Erhöhung der Mittel profitieren“, unterstreicht die Ministerin.
Insgesamt erhalten 32 Musikschulen eine jährliche Zuwendung, davon befinden sich 14 in öffentlich-rechtlicher und 18 in privatrechtlicher Trägerschaft. Sie unterrichteten im Jahr 2015 exakt 67408 Musikschüler oder betreuten sie in den Musikschulorchestern. Die Zahl der Teilnehmer an diesem Musikunterricht steigt seit Jahren stetig an. Die meisten Musikschulen profitieren von der Erhöhung der Fördermittel. Diese werden verwendet für Personalausgaben der haupt-, neben- und freiberuflichen Lehrkräfte, für Fachberatung und Weiterbildung der Lehrkräfte, für eine besondere Förderung von begabten Musikschülern, für besondere Projekte und Schwerpunktthemen einer Musikschule und für die Förderung des Geschäftsbetriebs des sächsischen Musikschulverbandes. Über diesen wird auch das Programm "JeKi – Jedem Kind ein Instrument“ abgewickelt. Dafür stehen jährlich 425 000 Euro zur Verfügung. Das Programm unterstützt vor allem Grundschulen mit der Bereitstellung von Instrumenten für die musikalische Früherziehung.
Neben der Erhöhung der Musikschulförderung gibt es ab diesem Jahr eine neue Form der Unterstützung. Mit maximal 300 000 Euro wird der Ankauf von Musikinstrumenten für Laienorchester und Musikvereine unterstützt. Dieser Erwerb wird über den Sächsischen Musikrat organisiert.
Möglich wird die höhere Förderung für die Musikschulen wie auch für andere kulturelle Institutionen, weil Sachsens Ausgaben für Kunst und Kultur so stark steigen wie seit Jahren nicht. Im Vergleich zum Vorjahr stehen 2017 für Kunst und Kultur rund 12,6 Millionen Euro mehr zur Verfügung.