Interdisziplinäres Symposium "Im Himmel werde ich hören!“ beleuchtet Thema Schwerhörigkeit bei Musiker*innen und diskutiert präventive Maßnahmen aus Forschung und Praxis
Am 30. und 31.10.2020 findet an der Hochschule für Musik Detmold eine Tagung zum Thema "Musik und Hörbeeinträchtigung“ statt. Der Termin ist Bestandteil des Beethovenschwerpunktes BTHVN 2020 | Detmold. Er steht unter dem Motto "Im Himmel werde ich hören!“ – ein Zitat, das vermutlich von Beethoven persönlich stammt und in Zusammenhang mit seinem Hörleiden steht, das den Komponisten Zeit seines Lebens in eine tiefe Krise stürzen ließ. Dieser Aspekt, der im Beethovenjahr bisher weniger Beachtung fand, gab den Verantwortlichen der Tagung den Anlass, das vielfach beobachtete Phänomen in den Musikberufen aus interdisziplinärer Perspektive zu behandeln. Gleichzeitig hat es auch eine schwerwiegende soziale Komponente. Medizinische, akustische und soziale Aspekte werden beleuchtet. Dazu hat die HfM Detmold Referent*innen zu der Tagung eingeladen, die sich in wissenschaftlichen Vorträgen, Erfahrungsberichten und Best Practise-Beispielen dem Thema auch aus präventiver Sicht widmen. Ausgerichtet wird die Tagung vom Institut für Lebenslanges Lernen in der Musik (L³Musik) an der HfM Detmold. Die Leitung haben Prof. Dr. Martin Fendel (Leiter des Zentrums für Musikergesundheit), Prof. Dr.-Ing. Malte Kob (Erich-Thienhaus-Institut) sowie Hochschulrektor Prof. Dr. Thomas Grosse.
Programm
Die Tagung ist in zwei Schwerpunkte aufgeteilt: Am 30.10. beleuchten anerkannte Referenten aus dem Bereich der Medizin und Musikergesundheit den aktuellen Diskurs rund um das Musizieren mit Hörbeeinträchtigungen. Zu Gast sind Prof. Dr. Eckart Altenmüller, der Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Prof. Dr. Bernhard Richter vom Freiburger Institut für Musikermedizin sowie Prof. Dr. Magnus Teschner von der Medizinischen Hochschule Hannover. Prof. Dr.-Ing. Malte Kob, der am Erich-Thienhaus-Institut der HfM Detmold im Fach Musikalische Akustik lehrt und forscht, stellt im Anschluss mit Prof. Dr. Maria Schuppert von der Hochschule für Musik Würzburg präventive Maßnahmen zur Hörbelastung im Orchester vor. Dr. Florian Denk vom Deutschen Hörgeräte Institut erläutert neue Perspektiven aus dem Bereich der Hörgeräte und Sieglinde Fritzsche von der Deutschen Orchestervereinigung berichtet aus der Schallschutz-Praxis im Orchester. Nach einem Roundtable klingt der Abend im Konzerthaus mit einer musikalischen Demonstration von Hörschäden und dem Auryn Quartett aus.
Am Folgetag stehen unter dem Motto "Musik und Hörbeeinträchtigung“ soziale und pädagogische Aspekte des Erfahrens von Musik mit und ohne Hörschädigung im Vordergrund. Prof. Dr. Hans Hermann Wickel aus Münster spricht zu sozialen und kommunikativen Aspekten bei Hörbeeinträchtigungen und Christine Löbbert von der HfM Freiburg stellt Lernkonzepte für Hörgeschädigte vor. Den Abschluss der Tagung bildet ein Roundtable. Das ausführliche Programm erhalten Sie unter www.hfm-detmold.de/l3musik.
Anmeldung
Die Veranstaltung findet im Konzerthaus der Hochschule statt. Die Teilnahme ist an beiden Tagen kostenfrei. Eine Anmeldung bis zum 20.10. ist unter www.hfm-detmold.de/l3musik erforderlich. Aufgrund der besonderen Umstände angesichts der Covid-19-Pandemie können bei der Zulassung zur Tagung ggfs. kurzfristige Maßnahmen getroffen werden, um behördlichen Auflagen gerecht zu werden.
Die Tagung "Im Himmel werde ich hören!“ ist ein Projekt im Rahmen von BTHVN2020 | Detmold, dem Jubiläumsjahr der Hochschule für Musik Detmold zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. BTHVN2020 | Detmold wird von der Volksbank Detmold, Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL eG, gefördert. Außerdem wird das Projekt im Rahmen von BTHVN2020 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises unterstützt.