Das Humboldt Forum hat am heutigen Donnerstag (22.03.2018) [laut] Die Welt hören eröffnet. Den Auftakt bildet die neue Ausstellung in der Humboldt-Box, in der die Faszination von Klängen hör- und erlebbar ist. Zur Erforschung unterschiedlicher Klangwelten und -kulturen laden zudem auch ein breites Vermittlungsprogramm und eine vielfältige Veranstaltungsserie in ganz Berlin ein. Die Ausstellung in der Humboldt-Box, Schloßplatz 5, 10178 Berlin ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

"Die Ausstellung und das Veranstaltungsprogramm machen schon jetzt deutlich, dass das Humboldt Forum auch ein Haus der Töne sein wird. In keinem anderen Museum auf der Welt werden Sie so viel hören können: Stimmen, Lieder, fremde Sprachen." (Neil MacGregor)

Nichts mahnt uns so eindringlich an das gemeinsame Menschsein wie der Klang der Stimme des Gegenübers. Objekte und Klänge zueinander in Beziehung zu setzen, Geschichten zu erzählen und Sprachen wie Lieder und Tänze als Teil unserer vielen Identitäten zu sehen, werden die großen Herausforderungen und Chancen des Humboldt Forums sein. Die Kraft des Klangs verdeutlicht, wie nahe man sich einer Stimme fühlt, wie stark man sich an Klangfarben erinnert, die sich an bestimmte Assoziationen binden und wie fragil dieses Erbe eigentlich ist.

Ab heute lässt die Ausstellung [laut] Die Welt hören anhand des Berliner Phonogramm-Archivs des Ethnologischen Museums, des Lautarchivs der Humboldt-Universität zu Berlin und der AMAR Foundation in Beirut die Faszination von Klängen in einer breiten Frequenz hör- und erlebbar werden. Die beiden Berliner Sammlungen, berühmt für ihre Tonaufnahmen aus aller Welt, kommen Ende 2019 im Humboldt Forum zusammen und bereichern dieses um eine klangliche Dimension und um die wichtige Vielfalt der Sprachen – ein entscheidender Beitrag zu dessen Einzigartigkeit.

Die Fragen der Ausstellung werden mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm in ganz Berlin vertieft. Auf die heutige Eröffnungsveranstaltung im ausgebuchten Umspannwerk am Alexanderplatz folgt am Freitag, 13. April 2018, um 19 Uhr in der St. Elisabeth-Kirche, Invalidenstraße 3, 10115 Berlin-Mitte das Konzert Autismus des Asil Ensembles für arabische zeitgenössisch-klassische Musik. Das Asil Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, aus der klassischen arabischen Tradition eine heutige Musik zu schaffen. Ausgangspunkt war die Einsicht, dass die arabische Musik sich seit mehr als 100 Jahren allein durch Impulse aus dem Westen fortentwickelt hat. Autismus, das auf traditionellen arabischen Weisen beruht, ist ein Ergebnis dieser Arbeit. Weitere Veranstaltungen siehe unten.

Bereits diesen Samstag startet auch das umfangreiches Vermittlungsprogramm zur Ausstellung. An den Wochenenden und an allen Feiertagen werden kostenfreie öffentliche Führungen auf Deutsch und Englisch angeboten, außerdem finden regelmäßig inklusive Tast- und Hörführungen und KuratorInnen-Führungen statt. Für den direkten Austausch stehen in der Ausstellung Livespeaker zum Gespräch bereit. Das Vermittlerteam besteht aus internationalen und multikulturellen BerlinerInnen, welche die Themen der Ausstellung in insgesamt neun Sprachen vermitte

ln.In den Oster- und Sommerferien gibt es für Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren einwöchige Workshops – der erste startet am nächsten Montag, den 26. März 2018. Kinder können noch angemeldet werden unter service@smb.museum.de. Töne, Klänge und Sprachen selbst zu erforschen und mit ihnen kreativ zu experimentieren steht im Mittelpunkt - aber auch Aufnahmetechniken werden kennengelernt und der Umgang mit Archiven wird reflektiert.

Familien mit Kindern ab 5 Jahren sind an jedem Sonntagnachmittag eingeladen zu kostenlosen kreativen Workshops [Fang den Klang], Geschichte aus Klängen, bei denen Töne erforscht und eigene Klangkörper gestaltet werden. Ein ganz neues, dynamisches Format der Wissenschaftskommunikation findet ab Mai mitten in der Ausstellung statt: [Small Talks: Sprachwissenschaft meets Poetry Slam] – zwei Sprachbegeisterte diskutieren ein sprachwissenschaftliches Thema. Ein Slam-Poet stellt provokante Fragen, eine Expertin berichtet aus der eigenen, aktuellen Forschung – und das Publikum redet mit. Neben diesen kostenfreien Angeboten können Schulklassen von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II und andere Gruppen weitere Führungen, Gespräche und thematische Workshops buchen.

Weitere Infos unter humboldtforum.com.

Mit dem Humboldt Forum entsteht Ende 2019 ein neues kulturelles Stadtquartier in der Mitte Berlins. Durch das Zusammenführen herausragender Sammlungen mit bedeutenden Exponaten, darunter spirituelle Objekte und Kunstwerke aus Asien, Afrika, Amerika, sowie in vielfältigen Veranstaltungen regt das Humboldt Forum zu neuen Erkenntnissen über die Welt von gestern, heute und morgen an. Akteure im Humboldt Forum sind die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, die Kulturprojekte Berlin mit dem Stadtmuseum Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und federführend die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Bereits jetzt ist das Humboldt Forum mit einem breiten Programm an Ausstellungen, Diskussionen, Performances, Workshops, Filmen und künstlerischen Interventionen in der ganzen Stadt präsent.

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