Mehr als 30 Organisationen von Urheberinnen und Urhebern in der Initiative Urheberrecht haben am gestrigen Dienstag in Berlin gefordert, das Urheberrecht weiterzuentwickeln, um sowohl neuen Anforderungen der Bürger als auch berechtigten Interessen der Urheber gerecht zu werden.
Der Sprecher der Initiative, Prof. Dr. Gerhard Pfennig, stellte klar: „Kunstwerke, Bücher, Musikstücke, Filme und journalistische Texte und Bilder sind als Kulturgüter unverzichtbar für die Demokratie. Das bleiben sie aber nur dann, wenn ein starkes und modernes Urheberrecht die Rechte der Kulturschaffenden betont und ihre berufliche Existenz sichert.“ Wie das geschehen soll, hat die Initiative Urheberrecht in einer Stellungnahme formuliert, die unter www.urheber.info nachzulesen ist.
Vom Gesetzgeber verlangt die Initiative, die über 140.000 Kreative vertritt, vor allem eine Reform des Urhebervertragsrechts. Ziel müsse sein, die Verhandlungsmacht der Urheber und ausübenden Künstler effektiv und nachhaltig zu stärken. Außerdem sollen etwa die Verwertungsgesellschaften gestärkt und Ausnahmeregelungen für Bildungseinrichtungen geschaffen werden, die in Schulen und Universitäten auch funktionieren. Die bisherigen Regelungen müssten auf den Prüfstand gestellt werden. Keinen Reformbedarf sieht die Initiative hingegen beim Urheberpersönlichkeitsrecht. Die geltenden Bestimmungen für genehmigungspflichtige Bearbeitungen von Werken seien angemessen.
Auch die Diskussion zur Verkürzung von urheberrechtlichen Schutzfristen von Werken sieht die Initiative kritisch. Pfennig: „Jede Verkürzung entwertet die Rechte der Urheber und ausübenden Künstler und schadet ihnen.“ Kritik übte die Initiative Urheberrecht an der Haltung der Regierungskoalition in Berlin. Sie entziehe sich der erforderlichen Debatte über das Urheberrecht und verzichte sogar darauf, den erforderlichen gesellschaftlichen Dialog zu moderieren. Pfennig: „Wir brauchen endlich einen gerechten Interessenausgleich zwischen Urhebern und Nutzern von Werken.“
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