Am 28. Juli finden die 46. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt ihr Ende und über 370 Teilnehmer aus 39 Ländern verabschieden sich von 51 Dozenten, 14 Tage währenden intensivem Austausch und einem freundlichen Darmstadt im Sommer.
Das Programm war dicht gefüllt mit Reading Sessions, Lectures, ästhetischen, theoretischen, analytischen und interpretatorischen Diskursen, John Cage – besprochen, erschlossen, interpretiert und genossen – und mehr als 35 überaus gut ausgelasteten Konzerten. Dazu gab es die Textschmiede Schreibwerkstatt, das offene Atelier Elektronik und mehr als 170 Projekte im Open Space, die erst während der Ferienkurse erarbeitet und präsentiert wurden.
Mit dem Abschlusskonzert der diesjährigen Darmstädter Ferienkurse schließt sich der Kreis um diese Projekte und bildet mit dem „Fest für John Cage“ eine Klammer: Der speziell für Darmstadt entwickelte „Liquid Room“ des Brüsseler Ictus Ensemble ist eine überaus zeitgemäße Antwort auf Cages postulierte Freiheit – auf mehreren Bühnen wird ein musikalisches Feuerwerk ganz unterschiedlicher Zeiten, Genres und Stile abgebrannt, so dass Bernd Alois Zimmermanns berühmtes Wort von der „Kugelgestalt der Zeit“ hörbare Wirklichkeit werden dürfte (Zimmermanns im Programm vertretenes Werk Présence wurde übrigens in Darmstadt vor mehr als 50 Jahren uraufgeführt). Musikalische Parallelaktionen und Interventionen von Jennifer Walshe und dem Künstlerkollektiv Grúpat sind ebenso vorgesehen wie Ausflüge in Grenzbereiche, etwa wenn im „Grand Finale“ Assoziationen ins popmusikalische Metier unüberhörbar werden. Das Publikum kann jederzeit in den Zeitstrom ein- und austreten, sich mitreißen lassen von der Energie der Musik und der unmittelbaren Präsenz des Ictus Ensembles und seiner Gäste.
Zu Beginn der Abschlussveranstaltung werden wie an jedem Ende der Darmstädter Ferienkurse außerdem Förderstipendien und der Kranichsteiner Musikpreis 2012 an ausgewählte Teilnehmer verliehen, die während der 14 Tage Ferienkurse von einer unabhängigen Jury (James Clarke, Bernhard Günther, Barbara Maurer) benannt wurden.
Absätze