Musikalische Begegnungen als Türöffner für gesellschaftlichen Austausch und Teilhabe – dieses Prinzip verfolgt an der KU der Masterstudiengang „Community Music“, dessen Konzept für studentische Praxisprojekte unter Leitung von Prof. Dr. Daniel Mark Eberhard nun mit dem internationalen „Uniservitate-Award“ für Service-Learning-Projekte ausgezeichnet worden ist. Der Preis, für den insgesamt 200 Bewerbungen eingingen, ist in diesem Jahr erstmals für sieben Weltregionen vom internationalen Uniservitate-Netzwerk vergeben worden. Dieses wird von der Porticus-Stiftung unterstützt und fördert Service Learning an Katholischen Hochschulen. Service Learning umschreibt ein grundlegendes Prinzip, bei dem ein wissenschaftliches Studium mit einem gemeinnützigen Engagement verknüpft und die gesammelten Erfahrungen gemeinsam mit Dozierenden reflektiert werden. Seit 2020 ist die KU innerhalb von Uniservitate einer von weltweit sieben Knotenpunkten und fungiert als regionale Schnittstelle für Partnerhochschulen in Mittel- und Osteuropa sowie im Nahen Osten. Die Verleihung des Global Awards erfolgt im Rahmen eines Uniservitate-Symposiums Ende Oktober in Rom.

„Der Preis ist eine Auszeichnung für die Studierenden, die ihre Projekte sehr engagiert und kreativ mit Leben füllen“, so Eberhard. Das Preisgeld des Uniservitate-Award wird zur Verstetigung der insgesamt 14 ausgezeichneten Projekte weltweit Verwendung finden. In dem von Eberhard geleiteten Masterstudiengang entwickeln Masterstudierende im Rahmen ihres Praxis-/Projektsemesters ein gemeinschaftliches Musikprojekt, dessen Planung, Durchführung und Evaluation didaktisch durch Service Learning realisiert wird. So haben etwa Studentinnen in Salzburg und Ingolstadt jeweils ein „Community Music-Orchester“ initiiert, das durch Musik Begegnungsräume für Menschen schafft, die sich im Alltag vermutlich nie treffen und austauschen würden. Die Teilnehmenden stammen aus sehr heterogenen Alters- und Bevölkerungsgruppen. In Salzburg sind sowohl Männer und Frauen in sozialer Not beteiligt, die die Straßenzeitung „Apropos“ verkaufen, als auch Menschen aus gutbürgerlichen Berufen.

Speziell für ehemals obdachlose Frauen mit erschwertem Zugang zu kulturellen Angeboten sowie die Bewohnerinnen und Bewohner einer inklusiven WG in München hat eine andere Studentin das Projekt „Musik für alle“ auf den Weg gebracht, das gerade in Zeiten von Corona kulturelle Teilhabe durch musikalischen Besuch vor Ort ermöglicht hat.

Die Jury würdigte insbesondere, dass diese und weitere Projekte (mit Förderschulkindern, Geflüchteten, Inhaftierten, psychisch Beeinträchtigten etc.) nicht nur generationsübergreifend, integrativ und interkulturell ausgerichtet ist, sondern dass es auch einen Beitrag zur Demokratieförderung in unserer Gesellschaft leisten und soziale Ungleichheiten zu überwinden suchen.

Mit der Ukrainischen Katholische Universität (UKU) in Lwiw und der Katholische Universität Lublin Johannes Paul II (KUL) sind außerdem zwei Institutionen auszeichnet worden, die zum Uniservitate-Knotenpunkt gehören, den die KU verantwortet. Im Projekt „Me – the Other“ UKU haben Studierende gemeinsam mit geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen eine Theateraufführung organisiert und durchgeführt. Das inklusive Theaterprojekt möchte durch das Mittel der künstlerischen Darstellung Stereotype gegenüber Menschen mit Behinderung überwinden und ihre Rechte auf gesellschaftliche Teilhabe stärken. Mit Sonderpreisen werden zwei Projekte honoriert, die im Kontext der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine entstanden sind. Die polnische KUL wird für ein Projekt zur Förderung von Bildungsangeboten für Vorschulkinder und die UKU mit einem Projekt zur Unterstützung von Binnengeflüchteten ausgezeichnet.

Die eingereichten Bewerbungen um den Uniservitate Global Award durchliefen ein dreiteiliges Verfahren: In zwei Evaluationsrunden identifizierten international ausgewiesene Expertinnen und Experten die besten Projekte. Diese wurden dann einer dreiköpfigen internationalen Jury vorgelegt, die über die Preiswürdigkeit befand.

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