Ursprünglich sollten die Fachmesse jazzahead! und das begleitende Festival im April ein Doppeljubiläum erleben. Dann aber fielen sie der Corona-Pandemie zum Opfer, was viele Fans und Branchenkenner bedauerten. Nun melden sich die Organisatoren zurück: "Das Feiern holen wir vom 29. April bis zum 2. Mai 2021 nach. Und für die Zeit bis dahin aber haben wir uns viel ausgedacht – nämlich ein spannendes Online-Programm“, kündigt Projektleiterin Sybille Kornitschky von der MESSE BREMEN an. "Als bedeutende Netzwerkplattform der weltweiten Branche wollen wir die Szene auch in diesen schwierigen Zeiten fördern und unterstützen.“ Damit das Programm überall zu verfolgen sei, finde es auf Englisch statt.

"Virtual Sessions“ zu Branchenthemen

Speziell an die registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer 2021 – Registrierungsstart ist am Dienstag, 1. September – richten sich "Virtual Sessions“ zu Fachthemen. In jeweils 45 Minuten soll es unter anderem mit Fachleuten aus den jeweiligen Bereichen um Best-Practice-Beispiele für Exportstrategien verschiedener Länder gehen oder um Social Media für Veranstalter. An diese wendet sich auch der Auftakt am Montag, 28. September. Dann dreht sich das Expertengespräch um das Bel Jazz Festival. Die Frage: Wie gelingt es, erfolgreich ein Online-Festival zu veranstalten und damit auch Geld zu verdienen? Eben dies schafften die Belgier Ende Mai: Rund 3.000 Fans kauften sich Tickets für die Bel-Jazz-Übertragung.

Breit aufgestellter Blog

Start für das Digitalprogramm ist bereits am Freitag, 21. August, mit einem allgemein zugänglichen Blog auf www.jazzahead.de. Die Texte, Videos und Podcasts drehen sich um Menschen, Themen und Regionen der internationalen Jazzszene. Auch soll der Blog der Branche Vorfreude auf die nächste jazzahead! bereiten.

Beispielsweise spricht Peter Schulze von der künstlerischen Leitung der jazzahead! mit dem Musiker Pablo Held, der nicht nur als Pianist arbeitet, sondern auch regelmäßig Jazzgrößen aus aller Welt für seinen eigenen Blog interviewt. Held steuert aus dieser Sammlung unter anderem den Podcast seines Gesprächs mit Norma Winstone bei, die vor einigen Jahren den jazzahead!-Škoda-Award erhielt.

Nur zwei weitere Ansätze: Für eine kleine Reihe in loser Folge bittet das jazzahead!-Team Menschen aus der Jazzszene in Deutschland und im Ausland um kurze Texte, in denen sie ihre Sicht auf den deutschen Jazz schildern und vorstellen, welchen Jazz made in Germany sie aktuell empfehlen. Die kanadische Festivaldirektorin Rainbow Robert wiederum berichtet über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Jazzszene ihrer Heimat. Kanada war Partnerland der ausgefallenen jazzahead! und hat die erneuerte Einladung für das Jahr 2021 angenommen.

Live-Panels zu aktuellen Fragen

Ebenfalls kostenlos und für alle Jazzfans: Am Donnerstag, 3. September, beginnen monatliche Live-Panels auf Facebook. Zum Beispiel soll es in den 15-minütigen Runden um die Vorbereitungen für die jazzahead! 2021 gehen, aber auch um allgemeine aktuelle Themen wie die Arbeit des European Jazz Network oder Situation und Perspektiven des Live-Sektors vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.

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