Die Essener Jazzsängerin Johanna Schneider ist neues Vorstandsmitglied der Deutschen Jazzunion. Schneider wurde auf der digitalen Mitgliederversammlung des Berufs- und Fachverbands im November 2021 in das Amt gewählt. Sie übernimmt damit den Vorstandsposten der Saxophonistin Alexandra Lehmler, die ihre ehrenamtliche Tätigkeit nach sieben Jahren beendet hat.
„Unsere Jazzlandschaft vereint extrem hohe Qualität mit sozialer Durchlässigkeit“, sagt Johanna Schneider. „Mit den diversen Akteur*innen und Stilistiken kann die Jazzszene in Deutschland wertvolle Beiträge leisten, wenn es darum geht, überkommene Gesellschaftsstrukturen zu verändern. Um dieses Juwel für alle Menschen gleichermaßen zugänglich zu machen und den Jazzschaffenden nicht zuletzt die Anerkennung zu verschaffen, die sie verdient haben, engagiere ich mich im Vorstand der Deutschen Jazzunion. Gemeinsam für mehr Sichtbarkeit, wertschätzende Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit!"
Johanna Schneider studierte Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Theater München und an der Folkwang Universität der Künste Essen. 2009 gründete sie mit Tizian Jost, Andreas Kurz und Bastian Jütte das Johanna Schneider Quartet, für das sie auch komponiert und mit dem sie unter Mitwirkung von Gastmusikern Ack van Rooyen, Tony Lakatos, Paul Heller & Florian Hoheisel bislang zwei Alben aufnahm. Neben ihrem eigenen künstlerischen Schaffen ist sie auch als Sängerin in anderen Bandprojekten und als Festivalorganisatorin des PENG Festivals sowie als Kuratorin, Jurorin und Gesangspädagogin tätig.
Schneider tourte u.a. in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, USA, Zypern, Türkei, Finnland, Estland, Frankreich sowie Äthiopien und ist zuletzt auf Einladung der Deutschen Botschaft nach Kirgisistan gereist. Als Sängerin des JugendJazzOrchesters NRW wurde sie 2013 und als Co-Initiatorin des feministischen „Jazzkollektiv PENG“ 2021 mit dem WDR Jazzpreis ausgezeichnet. Sie arbeitete u.a. mit Rick Margitza, Kevin Mahogany, Romy Camerun, Laia Genc, Sabine Kühlich, Alex Morsey, Bob Degen, Marc Brenken, Dietmar Fuhr, Silvio Morger, Luciano Biondini, Mareike Wiening, Nicole Johänntgen, Martin Sasse, Martin Scales, Guido May, Christian Lettner, Thomas Hufschmidt oder Biboul Darouiche.