Der Komponist und Dirigent Hans Zender ist in der Nacht zum 23. Oktober, kurz vor seinem 83. Geburtstag, gestorben. Zender war 13 Jahre der Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters in Saarbrücken.

Von 1971 bis 1984 prägte er als Chefdirigent das damalige Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken und blieb auch dem Nachfolgeorchester, der Deutschen Radio Philharmonie, bis in die jüngste Zeit als Komponist verbunden.

Besonders eng ist der Name Hans Zender mit dem Traditionsfestival des Saarländischen Rundfunks "Musik im 20. Jahrhundert“ verknüpft. Dieses Festival für Neue Musik, dessen langjähriger künstlerischer Leiter er war, strahlte weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus und verhalf dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken zu internationalem Renommee. Die permanente Auseinandersetzung des Orchesters mit zeitgenössischer Musik in Zenders Chefdirigentenära wirkte nachhaltig auch auf Interpretationen des klassisch-romantischen Repertoires.

Viele seiner Kompositionen brachte der Saarländische Rundfunk zur Aufführung -  große Orchesterwerke wie die Kantate "Shir-Ha-Shirim“ im Rahmen des Zender-Festivals anlässlich seines 60. Geburtstags oder seine "Diabelli-Variationen“. Die "Winterreise“ – eine komponierte Interpretation nach Franz Schubert – wurde 2016 als CD eingespielt. 1987 fand in Saarbrücken die Uraufführung seines Flötenkonzerts statt. 

"Mit Trauer und Bestürzung haben wir vom Tod des früheren RSO-Chefdirigenten Hans Zender erfahren, dem der Saarländische Rundfunk zu großem Dank verpflichtet ist“, so SR-Intendant Professor Thomas Kleist. "Das Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken verdankt ihm seinen Ruf als Präzisionsorchester für die zeitgenössische Musik, viele Konzertbesucher begeisterte er nachhaltig für die klassische und ganz besonders für die zeitgenössische Musik. Mit unzähligen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen hat er die klassische Musikszene bleibend bereichert und war der SR-Musikredaktion wie auch der Deutschen Radio Philharmonie bis in seine letzte Lebensphase ein wichtiger Ansprechpartner. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung halten.“

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