Am 22. November 2003 trafen sich die Vertreter von Laienmusikverbänden und Musikschulen zu einem Symposium, um gemeinsame Grundlagen für die Zusammenarbeit zu schaffen. Unter dem Dach des LandesMusikRates NRW e.V. hatten im September 2003 federführend der Volksmusikerbund e.V. und der Landesverband der Musikschulen NRW e.V. das gemeinsames Projekt gestartet. Nun ist es soweit - die Tür zwischen Laienmusik und Musikschulen ist geöffnet!
Musikschulen und Musikvereine haben teilweise ähnliche Interessen und Ziele. Das Ziel, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen das Musizieren beizubringen, ist in den Laienmusikvereinen und bei den Musikschulen gleichermaßen verankert. "Eine kontinuierliche Ausbildung durch die kommunale Musikschule und ein regelmäßiger Kontakt mit den heimischen Vereinen war bislang jedoch nur in wenigen Bereichen verbreitet", resümiert Arndt Bolten, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Laienmusik. Die Musikschulen könnten sich stärker für bestimmte Aspekte der Laienmusik öffnen, Zugangsmöglichkeiten für Unterricht aus Laienmusikvereinen schaffen und bestimmten Instrumentenunterricht mit definierten Zielsetzungen anbieten. Auch gäbe es auch die Möglichkeit, mobile Dozententeams zu installieren und Multiplikatorenseminare anzubieten.
Einigkeit besteht darüber, dass ein kontinuierlicher Informationsfluß- und austausch zwischen Musikschulen und Laienmusikvereinen entwickelt werden sollte. Durch einen verbesserten Informationsaustausch, Kommunikation und Absprachen kann besser füreinander geworben und aufeinander aufmerksam gemacht werden, wie etwa bei Veranstaltungen der Musikschule mit dem Musikverein. Der Bochumer Musikschulleiter Manfred Grunenberg stellte in diesem Zusammenhang die neue Internetseite vor, die sich an die spezifischen Bedürfnisse der Anwender anpasst. Die Präsentation der gemeinsamen Website www.MusikVereinSchule.de fand bei den Teilnehmern des Symposions grossen Anklang.
Projektreferentin Ilka Tenne, die die Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgemeinschaft Laienmusik und ihren 14 Fachverbänden und dem Landesverband der Musikschulen koordiniert, präsentierte die Details. Ziel des Projektes "Kooperation von Laienmusik und Musikschule" ist die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit untereinander und miteinander. Basis ist eine systematische Bestandsaufnahme in Form einer Befragung.
Auf dieser Grundlage sollen Möglichkeiten zur Stärkung der Zusammenarbeit der Verbände, der ihnen angeschlossenen Vereine und Einrichtungen auf Landes-, Regional- und Kommunalebene entwickelt werden. Als Zeichen besonderer gesellschaftspolitischer Akzeptanz bewerteten die Projektleiter des Kooperationsprojektes die Anwesenheit und die Redebeiträge von Jürgen Stüdemann, Kulturdezernent der Stadt Dortmund und den Beitrag von Dr. Renate Düttmann-Braun, Vorsitzende des Kulturausschusses des Landtages NRW.
In der anschließenden offenen Diskussion wurde gemeinsam der Fragebogen ergänzt. Dank der regen Beteiligung der Anwesenden aus dem Saal konnten viele praxisorentierte Fragestellungen und Ergänzungen gefunden werden, die in den Fragebogen eingearbeitet werden und insgesamt zur Steigerung der Abfragequalität beitragen.
Während des Symposions gab es viel Raum für die Vorstellung bereits bestehender Kooperationen. Beispiele aus der Praxis lieferten Susanne Himmelheber aus Bergisch Gladbach, die zur Kooperation Stadtverband-Musikschule referierte, Kuno Holzheimer aus Bad Oeynhausen berichtete unter dem Titel "Gemeinsam für den guten Ton". Weitere Beispiele aus der Praxis gaben Rolf Janssen-Müller aus Ibbenbüren, Ulrich Papencordt aus dem Hochsauerlandkreis und Volker Buchloh aus Oberhausen.
Arndt Bolten, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Laienmusik sieht einer gemeinsamen Zukunft optimistisch entgegen und wünscht sich, dass man auch weiterhin intensiv im Gespräch bleibt. Projektleiter Reinhard Knoll bestätigte und untermauerte in seinem Schlußwort diesen Optimismus. Er hob insbesondere die gute Mischung aus Ideen, Anregungen und wertvollen Tipps hervor - und freute sich auch über die konstruktive Kritik. Denn Schwierigkeiten könne man am besten lösen, indem sie angesprochen werden. "Lösungen kommt man nur näher durch das Gespräch, nicht durch Resignation". Ausserdem plädierte Reinhard Knoll für den Aufbau von Strukturen und den Abbau von Bürokratie.
Ein längst überfälliger erster Schritt aufeinander zu ist getan - die positive Resonanz und die rege Teilnahme der Anwesenden aus dem Publikum bestätigen dies.
Autorin: Ines Fricke
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Quelle
http://www.lvdm-nrw.deMehr zum Thema
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