In der 30. Förderrunde der Initiative Musik werden insgesamt 26 Künstlerprojekte und 4 Infrastrukturprojekte gefördert. Dr. Ralf Weigand aus dem Aufsichtsrat der Initiative Musik ist nicht nur vom Niveau überzeugt, sondern auch davon, wie zielstrebig und kreativ die Musiker agieren: „Als Innovationsfreak und stetig nach un-er-hörtem Suchenden haben mich diesmal besonders beindruckt Organ Explosion, die zum Glück auch schon von Enja entdeckt wurden; Leroy aka Leo Hopfinger, anderer Elektro mal nicht aus Berlin vom Münchner Label Schamoni Musik; oder auch die hochenergetischen Jungs von FJØRT aus Aachen, harter aber spaciger Post-Hardcore mit wortgewaltigen deutschen Vocals, groß und fett!“ Ralf Weigand aus München ist Komponist und Produzent, Aufsichtsratsmitglied der GEMA und Geschäftsführer der Plan 1 Mediaproduktions- und Studiobetriebs-GmbH.
Unter den geförderten Bands sind SonuVab!tch, eine fünfköpfige Newcomer-Band aus Oettelin in der Nähe Rostocks. Ihr Gitarrist Georg Salomon ist von der Zusage begeistert, die ihnen die Chance bietet zu beweisen, „dass auch außerhalb von Hamburg, München, Köln und dem übermächtigen Berlin tolle Musik gemacht wird. Die Förderung macht es uns möglich, uns auf finanziell steilere Pfade zu begeben, Projekte und Ideen anzugehen, die wir aus eigener Kraft nicht umsetzen könnten. Durch die Initiative Musik können wir uns endlich wieder mehr auf unsere Instrumente und Songs anstatt auf Laptop und E-Mails stürzen.“ Im Rahmen des geförderten Projektes ist die Produktion und Veröffentlichung einer EP und eine bundesweite Tournee geplant.
Auch Jazzmusikerin Monika Roscher, die zum zweiten Mal eine Förderzusage der Initiative Musik erhält, sieht diese als ein wahnsinniges Glück. „Die erneute Förderung ist für uns eine riesengroße Unterstützung, und wir hoffen, mit unserer neuen CD, die am Ende dieses Prozesses stehen wird, viele neue Menschen mit unserer Musik zu erreichen.“ Die Initiative Musik hatte die Monika Roscher Big Band 2013 und 2014 für insgesamt 16 Konzerte in ganz Deutschland sowie Südtirol erstmals gefördert. Die Münchner Musikerin gewann im Anschluss daran u.a. den Echo Jazz in der Kategorie Newcomer des Jahres 2014 national.
Im Rahmen ihrer Infrastrukturförderung unterstützt die Initiative Musik den Verein „female:pressure Perspectives“, der mit dem Ziel, die Sichtbarkeit weiblicher Protagonisten in der elektronischen Musik und deren Umfeld zu erhöhen, im Herbst ein Festival „Perspekctives“ veranstaltet. Für Aiko Okomato aus dem Perspectives-Team geht es sowohl darum, „angehende Künstlerinnen zu ermutigen als auch Veranstaltern die Vielfalt kreativer Musikschaffender vorzustellen und zu empfehlen, um dem unausgeglichenen Geschlechterverhältnis bei Konzert- und Festival-Bookings entgegen zu wirken.“ Perspectives bietet mit Workshops, Ausstellungen, Paneldiskussionen und einem abschließenden Clubabend verschiedene Gelegenheiten, die Musikerinnen, Produzentinnen, VJs, DJs und interdisziplinär arbeitenden Künstlerinnen live zu sehen, zu hören und vor allem sich untereinander zu vernetzen.
Die Förderprogramme der Initiative bieten den Künstlern finanzielle Freiräume und Unterstützung und somit „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sie verbinden Kultur- und Wirtschaftsförderung miteinander, was sich auch in der Struktur der Partner und der paritätischen Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Initiative Musik widerspiegelt, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Musikwirtschaft und Politik mitwirken. Entscheidend für die kulturwirtschaftliche Förderung der Initiative Musik sind in erster Linie die ganz originäre Qualität und musikalische Sprache der Künstler, aber auch das musikwirtschaftliche Potential.
Der Abgabeschluss für Anträge zur 31. Förderrunde ist der 28. Juli 2015.
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