Mit zehn weiteren CDs in der Edition Musikfabrik setzen die Kunststiftung NRW und das Ensemble Musikfabrik ihre Kooperation mit dem Label WERGO fort. Wie in den ersten sieben Ausgaben – deren erste gleich mit dem Echo Klassik ausgezeichnet wurde – stellt die Edition Musikfabrik in thematischen Programmen Höhepunkte der Konzertreihe „Musikfabrik im WDR“ vor, darunter überwiegend Ur- und Erstaufführungen, zahlreiche davon in Auftrag gegeben von der Kunststiftung NRW.
„Die Kunststiftung NRW unterstützt das Ensemble Musikfabrik seit dessen Entstehung. Als gut zehn Jahre später, 2003, eine gemeinsame Initiative von Kunststiftung und WDR die Konzertreihe „Musikfabrik im WDR“ ins Leben rief, war damit eine Vision verbunden: Das herausragende Ensemble für zeitgenössische Musik sollte in NRW einen medialen Ankerpunkt erhalten, um durch Konzerte, Uraufführungen und Hörfunk-Produktionen die Präsenz der neuen Musik in der Öffentlichkeit zu stärken, zu verstetigen und weiterzuentwickeln,“ so Dr. Fritz Behrens und Dr. Ursula Sinnreich, Vorstand der Kunststiftung NRW.
Die außerordentliche künstlerische Qualität der Aufnahmen wird auch durch den Rundfunkpartner, den Westdeutschen Rundfunk garantiert, in dessen Großen Sendesaal das Ensemble Musikfabrik seit nunmehr zehn Jahren regelmäßig zu Gast ist und seither über 50 Konzerte gestaltet hat.
Prof. Karl Karst, Programmchef von WDR 3 erklärt: „Die Verbindung eines der führenden Ensembles für Neue Musik mit dem Kulturradio des Westdeutschen Rundfunks macht gleich in mehrfacher Weise Sinn: Erstens setzt sie die mehr als 60-jährige Tradition der Uraufführungen zeitgenössischer Musik im Funkhaus des WDR in angemessener Form fort. Zweitens bietet sie dem NRW Landesensemble neben einer festen Uraufführungsbühne auch die technisch perfekte Grundlage für ihre eigene Tonträgerreihe. Und drittens: Musik dieser Ästhetik und Ausrichtung gehört einfach in den Großen Sendesaal des WDR und in das Programm von WDR 3.“
Auch visuell setzt die CD-Reihe Maßstäbe: Mit Bildern von Gerhard Richter wird das anspruchsvolle Art Work der CD-Reihe gestaltet und die thematische Bündelung der Programme künstlerisch kommentiert. Der bedeutendste lebende deutsche Künstler ist seit 2009 Mitglied des Kuratoriums des Ensemble Musikfabrik.
„GRAFFITI“, die erste CD der Reihe, wird im September 2014 vorliegen.
Die CD vereint Stücke der koreanischen Komponistin Unsuk Chin, der Österreicherin Olga Neuwirth und des amerikanischen Afrofuturisten Sun Ra.
Spätestens seit Sammler und Galeristen bereit sind, Hausmauern aufzustemmen, um sich in den Besitz von illegal dort angebrachten Sprayer-Arbeiten zu bringen, ist die Street Art endgültig zur Kunst nobilitiert. Wenn die koreanische Komponistin Unsuk Chin mit dem Ensemble Musikfabrik durch urbane Schluchten zieht, übersetzt sie die Palimpseste der Metropolenarchitektur in einen musikalischen Thriller, in dem die nervösen Vibrationen des Tages und die irrlichternden Echos der Nacht ihre Spuren hinterlassen haben. Olga Neuwirth entwirft in ihrem Trompetenkonzert ein kaleidoskopisches Multiversum, in dem Georg Friedrich Händel und Miles Davis sich die Hand geben. Auch Neuwirth erzeugt Klangbilder, in denen die Trompete überirdisch strahlen und gebrochen singen darf: eine Miniaturoper der Erinnerungen. Mit der Musik von Sun Ra stößt das Ensemble Musikfabrik in galaktische Umlaufbahnen vor: Der afroamerikanische Jazzmusiker und Poet sah seine Vergangenheit im alten Ägypten und suchte nach unserer Zukunft im Kosmos: „Das Unmögliche zieht mich an, denn alles mögliche ist schon gemacht worden, und die Welt hat sich nicht verändert“.
Absätze
Quelle
http://www.musikfabrik.eu