Virtual Reality, zeitgenössische Akrobatik, Breakdance oder Techno-Sounds – mit dem bis 2030 angelegten Dekadenprojekt "Metropole der Künste Ruhr“ fördert die Landesregierung unter dem Dach der Ruhr-Konferenz umfassend junge künstlerische Ausdrucksformen im Ruhrgebiet und setzt so frische Impulse im dichten Kulturangebot der Metropole Ruhr. Ziel ist die Etablierung eines Ökosystems neuer, internationaler Künste, das künftig das kulturelle Profil der Region auf besondere Weise prägen und die nationale wie internationale Sichtbarkeit stärken soll. Im Zentrum des Vorhabens steht das neue Förderfeld "Neue Künste Ruhr“, dass sich in vier Programmlinien unterteilt. Diese sind:
1. die digitalen Künste, die auf meist interaktive Weise sowohl neue ästhetische Erlebnisse ermöglichen, als auch die Effekte der Digitalisierung auf alle Lebensbereiche in den Fokus nehmen,
2. die Urban Arts, die verschiedene Strömungen der Subkultur wie Hip Hop, Street Art, Breakdance und Poetry Slam mit zeitgenössischem Tanz, Bildender Kunst und Musik verbinden,
3. der zeitgenössische Zirkus, der Elemente der Artistik mit zeitgenössischem Tanz, moderner und klassischer Musik, Theater und Medienkunst verknüpft, sowie
4. die Clubszene der elektronischen Musik, die Lichtkunst, Sound-Art und zeitgenössischen Tanz kombiniert und auf besondere Weise für urbane Kulturorte einer Metropole steht.
"Bei der Förderung der Neuen Künste geht es darum, zukunftsweisende Kunstformen fest im Ruhrgebiet zu verankern. Räume für innovative künstlerische Experimente und neuartige Kooperationen sollen das schon jetzt besondere Kulturangebot bereichern. Mit hervorragenden Arbeits- und Lebensbedingungen wollen wir zudem Künstlerinnen und Künstler an die Region binden und sie einladen, die Metropole der Künste Ruhr zu ihrem Projekt zu machen“, sagt Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Im Rahmen der vier Programmlinien sollen Projektvorhaben, Stipendien für Künstlerinnen und Künstler – sowohl in Verbindung mit Kulturinstitutionen als auch mit Wirtschaftsunternehmen – sowie Veranstaltungsformate gefördert werden. Die ersten Förderaufrufe für die vier Programmlinien werden voraussichtlich im Sommer 2021 erfolgen.
Flankiert werden soll das Förderfeld von strukturellen Ankerprojekten, darunter neue Ausbildungs- und Produktionszentren etwa im Bereich Artistik oder Urban Arts sowie große Veranstaltungen, wie das digitale Kunstfestival "The New Now“, das erstmals im Sommer dieses Jahres auf Zeche Zollverein stattfinden wird. Langfristig sollen außerdem neue Aus- und Fortbildungsangebote für den Bereich der Neuen Künste entstehen, um Künstlerinnen und Künstler in diesem Feld weiter zu professionalisieren. So sollen etwa gemeinsam mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Akademien in der Region weitere Studiengänge für die Neuen Künste entwickelt werden.
Die "Metropole der Künste Ruhr“ ist im August 2020 vom Landeskabinett als eines der großen Projekte der Ruhr-Konferenz beschlossen worden. Nach ersten vorläufigen Förderungen beginnt ab 2022 die Regelförderung des Projekts. Die Landesregierung stellt für die "Metropole der Künste Ruhr“ dann zunächst vier Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Begleitet wird das Projekt von einem eigens gegründeten Beirat, der jedes Jahr vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft neu berufen wird. Er setzt sich aus insgesamt 16 Personen zusammen, darunter jeweils drei Vertreterinnen und Vertreter der vier Sparten des neuen Förderfeldes.
Alle Informationen rund um die "Neuen Künste Ruhr“ finden Sie unter www.neuekuensteruhr.de.
Hintergrund Ruhr-Konferenz:
Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um die Metropole Ruhr als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten. Der Prozess ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern werden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Chancenregion gesetzt: Vernetzte Mobilität – kurze Wege; Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit; Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt; Sichere Energie – gesunde Umwelt sowie Beste Bildung – exzellente Forschung. Die Umsetzung der 73 in den Themenforen erarbeiteten und von der Landesregierung beschlossenen Projekte hat Anfang 2020 begonnen.
In den kommenden Jahren werden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.