Die 13. Ausgabe von MaerzMusik, das internationale Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele, – letztmalig unter der künstlerischen Leitung von Matthias Osterwold – ist am Sonntag mit der Aufführung des Stummfilms „Die Weber“ von Friedrich Zelnik mit Musik von Johannes Kalitzke, gespielt vom Ensemble Modern, und einer anschließenden Sonic Arts Lounge und Abschlussparty mit DJ Ipek zu Ende gegangen.
Insgesamt kamen rund 15.000 Besucher – inklusive des Vorprogramms „MaerzMusik Extended“ – zu den knapp 40 ausverkauften oder sehr gut besuchten Veranstaltungen im Haus der Berliner Festspiele und an den weiteren 13 Spielorten mit Aufführungen ganz unterschiedlichen Charakters vom Musiktheater über Ensemblekonzerte bis hin zu digital erweiterten Soloperformances. Neben den etablierten Aufführungsorten Haus der Berliner Festspiele, Konzerthaus, Kammermusiksaal der Philharmonie, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Radialsystem V, Sophiensæle und Club Berghain wurden wiederum neue und ungewöhnliche Spielorte entdeckt: die „Fahrbereitschaft“ in Lichtenberg, die Paul-Gerhardt-Kirche in Schöneberg, das Museum für Naturkunde und der Langenbeck-Virchow-Saal, ehemals Sitz der Volkskammer der DDR.
Höhepunkt des Vorprogramms „MaerzMusik Extended“ waren die Aufführungen der legendären Oper „Einstein on the Beach“ von Robert Wilson und Philip Glass mit fünf ausverkauften und bejubelten Vorstellungen im Haus der Berliner Festspiele, die Dank der Zuwendung von Frau Inga Maren Otto möglich geworden waren. Unter den Musiktheaterproduktionen – einem Schwerpunkt des diesjährigen Festivals – wurde die Eröffnung am 14. März mit „IQ“ von Enno Poppe, Marcel Beyer und Anna Viebrock und „Anschlag“ von Michael Wertmüller und Lukas Bärfuss vom Publikum gefeiert; „Inszenierte Nacht“ von Simon Steen-Andersen verzauberte das Publikum. Höhepunkte der Konzerte war der Abend mit dem Konzerthausorchester mit der Uraufführung des letzten unaufgeführten Werkes von Friedrich Goldmann, einem mit begeistertem Applaus beschenkten Sheng-Spieler Wu Wei und der „einschlagenden“ Uraufführung der revidierten Fassung von Michael Wertmüllers „Zeitkugel“. Außerdem enthusiastisch gefeiert wurden die Uraufführung von Boris Filanovskys „Scomposito“ durch das KNM Berlin im Radialsystem sowie das Debütkonzert des Ensemblekollektiv in der Volksbühne. Bei den Sonic Arts Lounges gehörten die Auftritte von Denseland, The Necks und Arnold Dreyblatt & The Orchestra of Excited Strings zu den Höhepunkten.
Matthias Osterwold hat MaerzMusik als Nachfolgefestival zur Musik-Biennale im Jahr 2002 gegründet und seitdem geleitet. Seine letzte Festivalausgabe hat er mit dem Thema „Nach Berlin! Nach Berlin! – Berlin Magnet musikalischer Immigration“ überschrieben und in den zehn Festivaltagen – vom 14. bis 23. März 2014 –fast ausschließlich Arbeiten von in Berlin lebenden Komponisten, Musikern und Ensembles in einem bespielhaften Programm präsentiert. Dadurch entwickelte sich MaerzMusik in diesem Jahr verstärkt zum Treffpunkt der Berliner Musikschaffenden.
Neuer künstlerischer Leiter des Festivals für aktuelle Musik der Berliner Festspiele ist Berno Odo Polzer.
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