Kultur kostet! Das gilt auch für die Arbeitszeit und Kreativität freischaffender MitarbeiterInnen. Doch diese wird vielfach noch immer nicht angemessen honoriert. Die August-Ausgabe unseres Magazins plädiert daher für mehr Wertschätzung dieser Arbeit und zieht Freelancer und Kultureinrichtungen gleichermaßen zur Verantwortung.
Freischaffende im Kulturbetrieb sind Profis in ihrem Bereich. Sie fangen Bedarfe und Tätigkeiten auf, die die Kulturbetriebe selbst nicht leisten können oder wollen man denke etwa an KulturvermittlerInnen, für die es keine festen Stellen gibt, ohne die aber kaum ein Theaterhaus, Museum oder Orchester auskommt. Sie werden gebraucht. Und zugleich hängen an ihren Aufträgen ihre Lebensqualität und ihre berufliche Existenz. Doch warum spiegelt sich das nur noch immer bedingt in den Honoraren wider?
Ein gängiges Argument: Gerade im Kulturbereich sind viele Freischaffende aus Passion tätig und sollten deshalb dankbar sein, überhaupt mit ihrer Leidenschaft Geld verdienen zu können. Ein anderes: Im Kulturbetrieb werden Veränderungen mitunter nur schleppend vorangebracht. In einigen Bereichen mag man das verständnisvoll à la Gut Ding will Weile haben hinnehmen. Auch bei den Honoraren von freiberuflichen Kulturschaffenden wird trotz dringendem Handlungsbedarf weiterhin eine ruhige Kugel geschoben. Doch wie passt zu dem Kultur-Anspruch, positive Werte vertreten zu wollen?
Dass die geleistete Arbeit mehr wert ist, als ein Pauschalhonorar abdeckt, muss aber auch von den freiberuflichen Kulturschaffenden eingefordert werden. Sie müssen den Wert ihrer Leistungen selbstbewusst bemessen und dürfen ihre Leidenschaft auch nicht vor sich selbst als Grund für geringe Honorare gelten lassen. Denn es geht nicht nur um eine zu verhandelnde Summe: Rücklagen für auftragslose Zeiten, Krankheit, Rente und wichtige Versicherungen sind bei vielen kaum möglich. Urlaub ist meist undenkbar.
Sprechen wir also endlich das Zauberwort dafür aus: Unternehmerische Professionalität. Und beginnen so, freiberufliche Leistungen inhaltlich als auch finanziell wertzuschätzen.