Die japanische Komponistin Misato Mochizuki erhält den Heidelberger Künstlerinnenpreis 2010.
Der Heidelberger Generalmusikdirektor Cornelius Meister wird Mochizukis Werk „Insula Oya“ im Rahmen des 4. Philharmonischen Konzerts am 27.01.2010 dirigieren. Es handelt sich dabei um die Europäische Erstaufführung des eindrucksvollen Orchesterwerks. Die Preisverleihung erfolgt im Anschluss an das Konzert.
In ihrem Dankesschreiben an den Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner schrieb Mochizuki, die bereits im Jahr 2000 während des „Gegenwelten“-Festivals zu Gast in Heidelberg war, sie sei „erfreut und geehrt“ über den „renommierten Preis“ und freue sich sehr auf einen neuen Besuch in der Stadt.
Der Heidelberger Künstlerinnenpreis wurde 1987 von der Sängerin Roswitha Sperber ins Leben gerufen. Seit 2007 erfolgt die Preisverleihung in Verbindung mit der Aufführung eines symphonischen Werks der Preisträgerin durch das Philharmonische Orchester. Der städtische Preis wird jährlich von einer Jury unter dem Vorsitz des Heidelberger Oberbürgermeisters Dr. Eckart Würzner vergeben. Weitere Jurymitglieder sind: Der Heidelberger Generalmusikdirektor Cornelius Meister, die Karlsruher Musikwissenschaftlerin Prod. Dr. Nanny Drechsler, Roswitha Sperber, Olaf Schmitt (Dramaturg der Bayerischen Staatsoper), Peter Spuhler (Intendant des Theaters und Philharmonischen Orchesters Heidelberg) und Frank Kämpfer (Musikredakteur des Deutschlandfunks).
Zu den bisherigen Preisträgerinnen zählen Adriana Hölszky, Ruth Zechlin, Unsuk Chin, Olga Neuwirth und Kaija Saariaho.
„Insula Oya“ wurde 2007 vom Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra uraufgeführt. Mit dem Titel nimmt die Komponistin Bezug auf den alten Namen der Atlantikinsel „Île d’Yeu“. Das Werk reflektiert musikalisch über die urtümliche Landschaft und die Geschichte der Insel.
Misato Mochizuki wurde 1969 in Tokio geboren. Seit Abschluss ihres Kompositionsstudiums in Tokio lebt sie in Paris, wo sie sich am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris und am IRCAM fortbildete. Seit 2007 ist sie Professorin für Kunst und Kulturgeschichte an der der Meiji Gakuin-Universität Tokyo. Als Kompositionsdozentin unterrichtete sie außerdem bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt sowie bei den „Voix Nouvelles“ in Royaumont/Frankreich. Misato Mochizuki erhielt bereits zahlreiche Preise für ihre Kompositionen, darunter den Japanischen Staatspreis, den Publikumspreis des Brüsseler Festivals Ars Musica sowie den Otakapreis.
Ihre Kammeroper „Die große Bäckereiattacke“ wurde im Januar 2009 in Luzern uraufgeführt.
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