Als modernstes Streichinstrument seiner Sammlung hat das Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung heute als Dauerleihgabe eine Carbonvioline der Firma »mezzo-forte Stringed Instruments« überreicht bekommen.
Die Violine wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem Deutschen Musikinstrumentenpreis 2015 ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich auf der Frankfurter Musikmesse verliehen und dient der Förderung deutscher Musikinstrumente.
Carbon wird als Material vorwiegend im Automobil- und Flugzeugbau verwendet. Carbonbögen haben sich bereits auf dem Markt deutlich etabliert und werden von vielen Streichern geschätzt. Ein wesentliches Argument für die Verwendung des Materials im Instrumentenbau ist seine Unempfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Was die klanglichen Eigenschaften, also Volumen, Wärme, Brillianz und Obertonreichtum, betrifft, kann die Carbonvioline den Vergleich mit guten Violinen aus Holz durchaus aufnehmen.
Die Direktorin des Musikinstrumenten-Museums, Conny Restle: »Wir freuen uns, mit diesem Instrument unsere Sammlung um eine interessante Neuentwicklung auf dem Gebiet des Instrumentenbaus erweitern zu können. Insbesondere der Geigenbau war seit seinen Anfängen sehr konservativ und hat über Jahrhunderte hinweg immer die gleichen Materialien verwendet: Bergahorn für Zargen und Boden sowie Bergfichte für die Decke von Violinen, Bratschen und Kontrabässen. Auch das Aussehen der Instrumente ist mehr oder weniger gleich geblieben. Der Besucher des Musikinstrumenten-Museums hat jetzt die Möglichkeit, eine wirkliche Neuentwicklung in diesem Bereich zu bewundern, die sich auch optisch deutlich von ihren Vorläufern abhebt. Sie wird im Museum ihren Platz neben den Instrumenten aus den legendären Werkstätten von Stradivari und Guaneri finden.«