Die Fachgruppe Musik der ver.di ermittelte im Rahmen einer Wiederholungsbefragung der Umfrage von 2008 aktuelle Daten zur Sozial- und Einkommenssituation von freiberuflichen Musikschullehrkräften und Privatmusikerziehern. Die Ergebnisse der Umfrage, die zwischen März und Mai 2012 durchgeführt wurde, belegen die konstante Verschlechterung der sozialen Situation von freiberuflichen Musikschullehrern sowie einen steigenden Anteil an Lehrkräften ohne Festanstellung. Die Situation in Berlin stellt sich hierbei im Vergleich zu den anderen Ländern besonders dramatisch dar.
Hierzu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Die Einkommenssituation der kreativen und geisteswissenschaftlichen Berufe verschlechtert sich seit mehreren Jahren auf nahezu allen Ebenen. Existenziell sind dabei vor allem die freiberuflichen Musikschullehrerinnen und -lehrer betroffen. Obwohl diesem Berufszweig eine gesellschaftlich besonders verantwortungsvolle Aufgabe zukommt, haben sich bereits jetzt die Rahmenbedingungen derart verschlechtert, dass in immer mehr Fällen die Existenzsicherung der Lehrkräfte nicht mehr gewährleistet werden kann. Dass Berlin unter einem sozialdemokratisch regierenden Bürgermeister auch nach über elf Jahren Amtszeit die schlimmsten Sozialbedingungen für Musikschullehrkräfte bundesweit vertreten muss, setzt dem gesellschaftspolitischen Skandal die Krone auf.
Der Deutsche Musikrat appelliert an die Länder und Kommunen, endlich die Rahmenbedingungen zu schaffen, die für diesen hochprofessionellen und gesellschaftlich unverzichtbaren Berufszweig notwendig sind. Eines der reichsten Länder der Welt darf sich kein Prekariat der Kreativen erlauben.“
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