Die Erbin des Komponisten Birger Heymann (1943–2012) hat seinen musikalischen Nachlass an das Deutsche Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden übergeben.
Birger Heymann, der Komponist des Erfolgsmusicals Linie 1, schrieb in den 60er Jahren Musik für verschiedene Kabaretts, unter anderem das Reichskabarett, aus dem sich später das GRIPS-Theater entwickelte. Am Reichskabarett traf er auf Volker Ludwig, und es begann eine kongeniale Zusammenarbeit. Auf die Texte Ludwigs schrieb Heymann zahlreiche Kinderlieder, die in Lieder- und Schulbüchern erschienen und mit denen er im Kinderfernsehen auftrat. In Zusammenarbeit mit der Band No ticket schufen Heymann und Ludwig schließlich ihr bekanntestes Werk: Linie 1. Die Geschichte des Mädchens vom Land, das in Berlin nach seinem Freund sucht und in der U-Bahn-Linie 1 das Berliner Milieu kennenlernt, wurde und wird noch heute weltweit zur Aufführung gebracht. Es folgten Eins-Zwei-Drei, ein Auftragswerk vom Berliner Theater des Westens nach dem Film von Billy Wilder, sowie Melodys Ring, die beide noch heute im GRIPS-Theater gezeigt werden.
Ab den 70er Jahren wandte sich Heymann außerdem der Filmmusik zu. Er komponierte die Musik zu rund 40 Fernsehfilmen, darunter einigen der Reihen Tatort und Polizeiruf 110, schrieb die Titelmelodie zu Adelheid und ihre Mörder und vertonte, neben einigen anderen Serien, zahlreiche Folgen der ARD-Serie Um Himmels Willen.
Der Nachlass umfasst Manuskripte, Belegexemplare der im Druck erschienenen Werke und zahlreiche CDs, die Heymann im Rahmen seiner computergestützten Kompositionsarbeiten erstellt hat, außerdem seine berufliche Korrespondenz, Fotos und andere Lebensdokumente.
Nach Abschluss der Erschließung des Nachlasses können die Dokumente von Musikern, Musikwissenschaftlern und anderen Interessierten im Deutschen Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden eingesehen werden.
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