"Berlin braucht Kultur. Kultur braucht Raum. Wir sichern die Räume.“ Mit dieser Mission hat sich ein Bündnis aus Verwaltung, Freier Szene und Immobilienbranche gegründet, um bedarfsgerechte, bezahlbare Arbeits- und Produktionsräume für Kunst- und Kulturschaffende der Freien Szene in Berlin zu schaffen und zu sichern.
Berlin ist weltweit als Kulturmetropole bekannt und geliebt. Die Voraussetzungen, die die Hauptstadt zu einem attraktiven Ort für Kunst- und Kulturschaffende gemacht haben, schwinden aber. Das Bündnis Kultur Räume Berlin hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, bei der Sicherung von Räumen die Weichen neu zu stellen und das Tempo zu erhöhen.
Das Arbeitsraumprogramm des Landes Berlin, das geförderte Arbeits- und Produktionsräume für Künstler*innen aller Sparten zur Verfügung stellt, soll agiler und die Räume bedarfsgerechter gestaltet werden. 2020 wurde eigens die Kulturraum Berlin GmbH gegründet, um die operative Umsetzung des Vorhabens zu steuern, mehr Räume zu akquirieren und neue Fördertableaus zu entwickeln. Nach dem operativen Start am 15.02.2021 werden mit dem Launch einer neuen Webpräsenz und einem neuen digitalen Bewerbungs- und Vergabeverfahren Informationen gebündelt und die Verfahren zugänglicher und einfacher.
In Kultur Räume Berlin vereinen sich langjährige Erfahrungen, die in einer neuen Struktur zusammengeführt werden. Das Bündnis ermittelt den Bedarf an Arbeits-, Probe- und Produktionsräumen für alle Kunstsparten, akquiriert und mietet Liegenschaften aus privater wie öffentlicher Hand, entwickelt individuelle Nutzungskonzepte und vergibt in regelmäßigen Ausschreibungen geförderte Räume an professionell arbeitende Künstler*innen der Freien Szene Berlins.
Kultur Räume Berlin ist das Bündnis aus:
→ Senatsverwaltung für Kultur und Europa
→ Kulturraum Berlin GmbH
→ BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)
→ GSE Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH
→ Atelierbüro im Kulturwerk des bbk berlin
→ Bündnis Freie Szene Berlin e. V.
Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa fördert und steuert das Vorhaben entlang der kulturpolitischen Rahmenbedingungen. Bis 2021 sind 2.000 Räume im Arbeitsraumprogramm gesichert worden.
Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa hierzu: "Spätestens jetzt, wo Kultur kaum stattfinden darf, merken wir, wie sehr wir sie brauchen. Wenn uns die Kunst- und Kulturszene in Berlin erhalten bleiben soll, müssen wir uns um die passende Infrastruktur kümmern. Bei der Dynamik des Immobilienmarktes brauchen wir ein breites Netzwerk, das sich gemeinsam ins Zeug legt und neue Wege geht, um Räume langfristig zu sichern, am besten in öffentlicher Hand.“
Das Bündnis Freie Szene Berlin e. V. als Trägerverein der Koalition der Freien Szene, hat unter dem Namen PROSA (Projekt zur Raumschaffung von Arbeitsräumen) eine eigene Schnittstelle zwischen Kunstszene und Kultur Räume Berlin geschaffen. Die Koalition der Freien Szene verfügt über langjährige und vielfältige Expertisen in Raumfragen und bedarfsgerechten, spartenspezifischen Anforderungsprofilen.
"Das Bündnis Freie Szene Berlin e. V. fordert seit Langem größere Anstrengungen, um der Raumkrise im Kunst- und Kulturbereich entgegenzuwirken. Die Freie Szene trägt nicht nur maßgeblich zur Attraktivität der Stadt bei, sie ist wichtiger Teil des Stadtraums und muss vor Verdrängung geschützt werden. Als Partner des neuen Bündnisses Kultur Räume Berlin werden wir mit dem PROSA-Team unsere Forderungen noch stärker einbringen können und weiterhin auf eine transparente Kulturpolitik hinwirken“, so Kerstin Wiehe, Sprecher*in für die Koalition der Freien Szene.
Kultur Räume Berlin arbeitet szenenah, sowohl bei der Projektentwicklung als auch bei der Planung und Vergabe von Räumen werden alle Kunstsparten mitbedacht. Eine umfassende Bedarfserhebung in diesem Jahr soll künftig Grundlage sein, um ein spartengerechtes Raumangebot zu gewährleisten. Mit dem Atelierbüro gibt es hier einen langjährigen Kenner der Prozesse.
"Das Atelierbüro im Kulturwerk des bbk berlin entwickelt und vermittelt seit 30 Jahren Ateliers und Atelierwohnungen und berät Künstler*innen der Sparte Bildende Kunst in Atelierfragen. Das Bündnis wird dann ein gutes Vorhaben sein, wenn alle Beteiligten ihre Stärken ausspielen können. Für Kultur Räume Berlin wird das Atelierbüro u.a. seine langjährige Expertise hinsichtlich der Bedarfe der bildenden Künstler*innen einsetzen und somit auch in Zukunft sichern, dass die Kunst in Berlin genug Raum hat“, betont Dr. Martin Schwegmann, Atelierbeauftragter für Berlin.
Mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH und der Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH hat Kultur Räume Berlin zwei Immobilien-dienstleister an Bord, die Liegenschaften in öffentlicher und privater Hand verwalten und Räume zur Verfügung stellen können.
"Als Landestochter hat die BIM eine besondere Verantwortung gegenüber den Bewohner*innen dieser Stadt. Der Bedarf an geeigneten Räumen für Kunst- und Kulturschaffende in Berlin steigt und das Angebot muss mithalten. Gemeinsam mit den anderen Akteur*innen des Bündnisses wollen wir flexibler agieren und noch schneller mehr Räume zur Vermietung bereitstellen“, äußert sich Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM.
"Die GSE setzt als gemeinnütziges Unternehmen und Treuhänder des Landes Berlin vielfältige Projekte für eine soziale Stadtentwicklung in Berlin um. Seit über 15 Jahren entwickelt und verwaltet sie für das Arbeitsraumprogramm des Landes Berlin geförderte Räume für Künstler*innen. Mit einem auf Dauer angelegten Bündnis werden auch die Strukturen für die dauerhafte Sicherung von Räumen für Kunst- und Kulturschaffende in Berlin gestärkt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit aller Akteur*innen des neu gegründeten Bündnis Kultur Räume Berlin“, so Robert Post, Geschäftsführer der GSE.
Die Kulturraum Berlin GmbH als operatives Zentrum vereint in ihrem Team kulturfachliche, bau- und immobilienfachliche Fachkenntnisse, um die Expertisen der Bündnispartner*innen koordinierend zu begleiten.
"In dem Bündnis Kultur Räume Berlin vereinen sich Szeneperspektive, baufachlicher Sachverstand und kulturfachliches Wissen, um geeignete Arbeits- und Produktionsräume für alle Kunstsparten anbieten zu können. Darüber hinaus wollen wir bei der Weiterentwicklung des Arbeitsraumprogramms künftig noch mehr Aspekte wie z. B. Barrierearmut und Diversität berücksichtigen“, so Tatjana Kaube, Geschäftsleitung der Kulturraum Berlin GmbH.