Die Deutsche Jazzunion stellt die Lebens- und Arbeitssituation von Jazzmusiker*innen in Deutschland erneut auf den Prüfstand und hat zu diesem Zweck eine großangelegte Befragung gestartet.
Die Online-Befragung ist ab dem 10.03.2022 unter www.jazzstudie.de zugänglich und richtet sich an alle professionellen Jazzmusiker*innen und -pädagog*innen, die schwerpunktmäßig in Deutschland tätig sind.
In der Jazzstudie 2022 sollen zunächst generelle Veränderungen der sozioökonomischen Lage seit der viel beachteten Jazzstudie 2016 abgebildet und berufspraktische Aspekte untersucht werden. Darüber hinaus stehen die konkreten Auswirkungen der Coronapandemie auf die künstlerische und wirtschaftliche Situation sowie das persönliche Wohlbefinden im Mittelpunkt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Vielfalt und Teilhabe innerhalb der Jazzszene.
Urs Johnen, Geschäftsführer der Deutschen Jazzunion: „Professionelle Jazzmusiker*innen sind nicht erst in der Coronakrise extremen Belastungen ausgesetzt. Neben einem tieferen Verständnis der wirtschaftlichen, künstlerischen und sozialen Situation erhoffen wir uns von der Jazzstudie 2022 eine solide Datenbasis für unsere Maßnahmen für mehr Vielfalt in der Jazzszene. Deshalb nehmen wir auch mögliche Benachteiligungen und Privilegien ins Visier.“
Die Jazzstudie 2022 wird von der Deutschen Jazzunion in Kooperation mit dem Jazzinstitut Darmstadt sowie der Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen (GQG) durchgeführt und umfasst neben der anonymen Befragung auch leitfadengestützte Fokusgruppen- und Expert*inneninterviews. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse mit zugehöriger Publikation ist für Sommer/Herbst 2022 geplant.
Das Forschungsprojekt wird von der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, der International Psychoanalytic University Berlin, der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster begleitet. Finanziert wird die Jazzstudie 2022 im Rahmen des Projekts "Insight Out" von der Initiative Musik gGmbH aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.