Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) kritisiert den kürzlich von Generalintendant Rainer Neumann unterbreiteten Alternativ-Vorschlag zur Neustrukturierung der Orchester in Mainz, Koblenz und Ludwigshafen. Neumann hatte u.a. vorgeschlagen, alle drei Orchester auf einen "Grundbedarf" zu reduzieren und für die "Spitzenlast" einen vierten Klangkörper als Aushilfenpool mit "hochqualifizierten Musikern" zu gründen.

"Auch die neuen Vorschläge von Herrn Neumann sind qualitativ ähnlich zweifelhaft wie das ursprüngliche Ministerpapier. Begriffe wie "Grundbedarf" und "Spitzenlast" gehören wohl eher in den Bereich der Kraftwerkssteuerung, nicht aber in das sensible Orchester- und Operngeschäft", ärgert sich DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. "Es ist doch völlig widersinnig und rechtlich absolut fragwürdig, Musiker aus den drei Orchestern zu kündigen und gleichzeitig ein viertes Orchester auf Teilzeitbasis neu zu gründen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Spitzenmusiker für eine derartige "Task Force", also als reine Springer in einer schlecht bezahlten Aushilfstruppe, hergeben werden," so Mertens weiter.

"Einem Orchesterintendanten, der aggressiv die Verkleinerung seiner Orchester vorschlägt, gehören - wie von Neumann selbst formuliert - in der Tat "Blumen gestreut", ... aber eher am Grab. Die DOV war zu den verschiedenen ministeriellen Arbeitsgruppen nicht eingeladen. Sämtliche bisherigen Vorschläge sind ohne die Orchester gemacht worden, dem entsprechend sehen sie aus," meint Mertens abschließend.

Daher beabsichtigt man nun, in Kürze einen abgestimmten Gegenvorschlag der Orchester zu unterbreiten, der in der täglichen Praxis der Orchesterarbeit funktioniert, gleichzeitig aber Einspareffekte bringt.

V.i.S.d.P.
Dr. Claus Strulick
Stellv. Geschäftsführer der DOV

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