In diesem Jahr vergibt die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz zum ersten Mal den Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik. Preisträger Pierre Boulez wird die Auszeichnung am 1. Dezember 2012 in der Akademie entgegennehmen.

Mit dem Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik zeichnet die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Persönlichkeiten für ein herausragendes Lebenswerk auf dem Gebiet der Dichtung und der Musik aus. Der Preis ist mit 25.000,- € dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

Die Laudatio im Rahmen der Preisverleihung am 1. Dezember 2012 hält Nike Wagner; das musikalische Programm bestreitet der Pianist und Komponist Moritz Eggert.

Mit Pierre Boulez als erstem Preisträger wird einer der »konsequentesten, intellektuell schärfsten, schöpferisch präzisesten Vertreter« der Musik nach dem zweiten Weltkrieg ausgezeichnet, heißt es in der Begründung der Jury. Boulez sei dabei »Komponist, Dirigent, Denker in Tönen, Musiktheoretiker, homme de lettres«.

Die Jury schreibt weiter: »Structures, Le marteau sans maître, Pli selon pli. Portrait de Mallarmé, Rituel in memoriam Bruno Maderna, 12 Notations und Répons markieren herausragende Hör- und Reflexionspunkte der Musik unserer Zeit. Sie spiegeln sich in den genau gedachten und in geschliffene Sprachform gebrachten Gedanken einer musikalischen Theorie, niedergelegt in einem Schriftenœuvre par excellence. Penser la musique aujourd’hui (so der Titel eines Frühwerks) – die Musik der Gegenwart hat in Pierre Boulez ihren Vordenker und ›Vorschöpfer‹«.

Stifter des Robert Schumann-Preises für Dichtung und Musik ist die Mainzer Strecker-Stiftung. Vorsitzender Dr. Peter Hanser-Strecker erklärt: »Die Vergabe eines solchen Preises liegt bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz in genau den richtigen Händen.« Sie führt als einzige Wissenschaftsakademie seit der Gründung 1949 eine eigene Literaturklasse; diese wurde 2009 um den Bereich der Musik erweitert. Außerdem koordiniert die Mainzer Akademie im Rahmen des Akademienprogramms seit langem zahlreiche Musikeditionen von Bach bis Schönberg. Die Präsidentin der Akademie, Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, sieht in dem neugeschaffenen Preis eine »weitere glückliche Verbindung zwischen den einzelnen Disziplinen, die erst durch das Engagement der Stiftung möglich wurde«.

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