Nach den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen von 1933 und der Vertreibung und Inhaftierung regimekritischer Künstler folgte 1937 die Münchner Ausstellung "Entartete Kunst“. Auch in der Musik wurden vor allem die ästhetischen und stilistischen Tendenzen der Moderne als "Degeneration“ und "Zersetzung“ gebrandmarkt. So wurde im Mai 1938 bei den "Reichsmusiktagen“ in Düsseldorf eine Ausstellung "Entartete Musik“ gezeigt. Wie die Münchner Schau stellte sie angeblich "Undeutsches“ an den Pranger und diskriminierte jüdische Operetten- und Schlagerkomponisten, atonale Werke und den Jazz als "artfremd“.
Fünfzig Jahre nach der Eröffnung der Ausstellung "Entartete Kunst“ haben Peter Girth (Düsseldorfer Symphoniker) und Albrecht Dümling (Berlin) in einer kommentierten Rekonstruktion der NS-Schau an die diskriminierende ideologische Reglementierung und Indienstnahme des deutschen Musiklebens durch den Nationalsozialismus erinnert.
Ab 15. März 2018 zeigt das Richard Wagner Museum Bayreuth die Wanderausstellung "Das verdächtige Saxophon. ‚Entartete Musik‘ im NS-Staat“. Erweitert wird die Ausstellung in Bayreuth durch Exponate, welche die politische Indienstnahme des Wagner-Erbes dokumentieren.
Der Eintritt zur Wechselausstellung ist im regulären Museumseintritt inbegriffen.