Das Konzerthaus Dortmund und die Philharmonie Essen holen in der Spielzeit 2016/17 zum Paukenschlag aus: Die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle sind im kommenden Jahr für eine viertägige RuhrResidenz zu Gast. Vom 23. bis 26. Februar
2017 gestaltet das weltbekannte Orchester vier Abende in den Konzertsälen in Essen und Dortmund mit Werken von Gustav Mahler und György Ligeti. Das Ruhrgebiet als dichtester Ballungsraum Deutschlands mit 5,1 Millionen Einwohnern hat sich in den letzten Jahren kulturell mächtig aufgestellt. Jedoch fehlt innerhalb der vielfältigen Musiklandschaft bislang die Möglichkeit, ein internationales Spitzenorchester im Rahmen einer mehrtägigen Residenz kennenzulernen. Die RuhrResidenz, für die sich die beiden Häuser des Ruhrgebiets in Dortmund und Essen – nach dem international beachteten "Ruhr-Parsifal“ 2013 mit Thomas Hengelbrock – erneut zusammengetan haben, füllt dieses Vakuum.

"Vor allem für die Menschen im Ruhrgebiet haben wir die RuhrResidenz ins Leben gerufen“, sagen die Intendanten Hein Mulders und Benedikt Stampa. "Sie wird ganz sicher aber auch über die Region hinaus ausstrahlen und das Ruhrgebiet mit seinen beiden Konzertsälen in Essen und Dortmund als international bedeutendes Musikzentrum ausweisen. Wichtig ist uns dabei, dass Sir Simon Rattle eigens für diesen Anlass eine besondere Konzertdramaturgie entwickelt hat – mit Werken von Mahler und Ligeti. Ein spannender, inspirierender Mix!“

Von Gustav Mahler erklingt in Dortmund die Sinfonie Nr. 4, in Essen die dort im Jahr 1906 uraufgeführte Sinfonie Nr. 6. Steht Mahler um die vorvergangene Jahrhundertwende für den Aufbruch in neue Klangwelten, so ist der 2006 verstorbene ungarische Komponist György Ligeti naturgemäß ein noch avancierterer Experimentator. Dies zeigt sich sowohl in seinem Violinkonzert (mit der ehemaligen Dortmunder "Jungen Wilden“ Patricia Kopatchinskaja als Solistin) als auch in dem Orchesterwerk "Atmosphères“, vor allem aber in Ligetis Oper "Le Grand Macabre“. Peter Sellars, der das Werk 1997 erstmals in Ligetis überarbeiteter Fassung bei den Salzburger Festspielen inszenierte, ist auch Regisseur der halbszenischen Aufführungen in beiden Häusern der RuhrResidenz. Der aktuelle Artist in Residence der Berliner Philharmoniker bietet mit Sir Simon Rattle und dem Orchester ein höllisches Spektakel.

Sir Simon Rattle sagt dazu: "Ich bin begeistert davon, dass das zentrale Werk unserer RuhrResidenz mit den Berliner Philharmonikern György Ligetis ‚Le Grand Macabre‘ sein wird. Dies ist nicht nur eine der komischsten Opern aller Zeiten, sondern auch eines der originellsten und manchmal geradezu hinreißend schönsten Stücke des 20. Jahrhunderts. Wenn man das Unbeschreibliche beschreiben sollte, könnte man sagen: Monteverdi trifft Monty Python … Kommen Sie und genießen Sie dieses
Meisterwerk!“