Der musikalische Nachlass des britischen Komponisten Jonathan Harvey (1939–2012) wurde soeben in die Paul Sacher Stiftung überführt. Diese Archivierung, welche der Komponist bereits vor seinem Tod mit der Stiftung vereinbarte, wurde dank der großzügigen Unterstützung von André Hoffmann möglich. Damit stehen nun seine Schaffensdokumente in Basel der musikwissenschaftlichen Forschung zur Verfügung. Die Sammlung bietet eine umfassende Dokumentation dieser außergewöhnlichen und vielschichtigen Künstlerpersönlichkeit. Sie gestattet Einblicke in Harveys umfangreiches musikalisches uvre, in seine weitreichenden Experimente auf dem Gebiet der Fusion traditioneller Instrumente und elektroakustischer Klangquellen, von denen einige mit Hilfe des IRCAM in Paris realisiert wurden, sowie in seine ungewöhnliche, zuweilen vom Buddhismus inspirierte Ästhetik insgesamt. Neben den Musikhandschriften Harveys (Skizzen, Entwürfe und Reinschriften) bilden seine Schriften zur Musik (einschließlich seines berühmten Buchs über Stockhausen), Korrespondenz sowie zahlreiche Tonaufnahmen den Hauptbestand der Sammlung.