Der Théodore-Gouvy-Preis 2017 geht an den 1995 geborenen Komponisten Samuel Walther für sein im Rahmen der "Saarbrücker Komponistenwerkstatt 2017“ entstandenes Orchesterwerk " Triptych for Ellsworth Kelly“. Samuel Waltherbegann zunächst als Autodidakt, studierte dann bei Dieter Mack an der Musikhochschule Lübeck und zuletzt bei Helena Tulve an der Estnischen Akademie für Musik und Theater in Tallinn.
Samuel Walther
Seine Stücke wurden unter anderem beim Hörfest Neue Musik in Detmold 2015 und dem Impuls Festival in Dessau 2016 aufgeführt. Samuel Walther ist Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2015 schuf er im Auftrag der Stiftung "Froehlich“ in Stuttgart eine großformatige Klanginstallation, die 2016 den Preis "Beste Komposition des Jahres“ der Musikhochschule Lübeck erhielt.
Das von der Deutschen Radio Philharmonie am 5. Mai 2017 unter der Leitung von Manuel Nawri uraufgeführte dreiteilige Orchesterwerk " Triptych for Ellsworth Kelly“ entstand, so Samuel Walther "aus der Beschäftigung mit zeitgenössischer Kunst, ihren Theorien und Persönlichkeiten, allen voran mit dem Widmungsträger Ellsworth Kelly. Die Idee war es, eine Musik zu schaffen, die das traditionelle Denken von Dramaturgie, Klangrede oder künstlerischem Virtuosentum aufgibt zugunsten einer Konzentration auf die konkrete und existentielle Wirkung von Klang. Durch die extreme Fokussierung und Konzentration des Materials und eine bewusste Komposition und Konstruktion soll es möglich werden, zu erleben, wie Musik Räume erschafft, Farben bildet und zu etwas scheinbar Greifbarem wird.“
Als Hommage an den im 19. Jahrhundert im saarländisch-lothringischen Grenzraum lebenden, aber auch in den Musikzentren Paris und Leipzig sehr erfolgreichen, deutsch-französischen Komponisten Théodore Gouvy, wurde der nach ihm benannte Kompositionspreis nun zum dritten Mal vom Eurodistrict SaarMoselle ausgelobt. Die Musiker der Deutschen Radio Philharmonie wählten im Anschluss an das Abschlusskonzert der Saarbrücker Komponistenwerkstatt 2017 unter den vier teilnehmenden Jungkomponisten den Preisträger. Der Preis beinhaltet einen Auftrag für ein Orchesterwerk, das im Mai 2018 von der Deutschen Radio Philharmonie uraufgeführt wird und mit 5.000 Euro dotiert ist.