In der heftig umstrittenen Fusionierung der SWR-Orchester aus Stuttgart und Baden-Baden/Freiburg erhöht die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) jetzt den Druck auf den Sender. In einem Brief an SWR-Intendant Peter Boudgoust fordert die DOV den rechtsverbindlichen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die Mitglieder der Klangkörper.

„Die DOV hat sich mehrfach deutlich gegen eine Fusionierung der SWR-Klangkörper aus Stuttgart und Baden-Baden/Freiburg positioniert. Leider haben die von uns und vielen anderen geltend gemachten Bedenken die SWR-Geschäftsleitung und den Rundfunkrat nicht von ihrer Entscheidung abbringen können“, bedauert DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Mertens weiter: „Wir haben uns jetzt mit den möglichen Folgen einer Fusionierung der beiden Orchester auseinanderzusetzen. Der SWR hat in den letzten Monaten immer wieder öffentlich betont, dass es trotz Fusionierung in den Klangkörpern nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen soll. Der Vorgänger-Intendant Voss hatte vor wenigen Jahren sogar noch öffentlich erklärt, dass die Klangkörper an ihren Standorten sicher seien. Die Halbwertzeit und Belastbarkeit derartiger öffentlicher Aussagen scheint durchaus begrenzt zu sein“.

„Vor diesem Hintergrund haben wir den SWR heute schriftlich aufgefordert, mit uns umgehend einen Tarifvertrag über den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die Mitglieder der SWR-Klangkörper zu verhandeln und rechtsverbindlich abzuschließen. Solange ein derartiger Tarifvertrag nicht mit uns abgeschlossen ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich die Mitglieder der zur Fusionierung anstehenden Orchester in irgendeiner Art und Weise konstruktiv in den Diskussionsprozess um die Zukunft einbringen werden, wenn sie sich nicht gleichzeitig sicher sein können, dass ihre Arbeitsplätze tatsächlich nicht gefährdet sind,“ sagt Mertens abschließend.

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