Unter dem Motto "Global – Lokal“ wird vom 26. bis 29. Oktober 2016 zu den 29. Tagen Neuer Musik nach Weimar eingeladen. Sieben Konzerte mit Solisten und Ensembles der Spitzenklasse stehen auf dem Programm. "Sie beleuchten weltweite Tendenzen des zeitgenössischen Musikschaffens und machen zugleich erfahrbar, welch neue Dimensionen des Komponierens das digitale Zeitalter eröffnet“, erläutert Michael von Hintzenstern, der Künstlerische Leiter des Festivals, die Konzeption.
Als "Composer in Residence“ ist Francis Dhomont (Avignon) zu Gast, der zu den "Urvätern“ des Musique concrète gehört. Er wird einige Tage vor seinem 90. Geburtstag mit dem Lautsprecherorchester des Studios für elektroakustische Musik (SEAM) der Bauhaus-Universität eines seiner neusten Werke präsentieren und dabei die Klangregie übernehmen. Am gleichen Ort stellen Kompositionsstudenten der Weimarer Musikhochschule und der Harvard-University (Cambridge/USA) aktuelle Kreationen zum Festival-Thema vor.
Das mit dem "Echo Klassik“ ausgezeichnete Minguet-Quartett (Köln) bringt Streichquartette von Hans Werner Henze, Wolfgang Rihm, Snezana Nesic, Konstantia Gourzi und Peter Ruzicka zu Gehör. Mit Spannung darf die Aufführung eines Werkes des indischen Komponisten Sandeep Bhagwati durch das Open_Music Quartett (Stuttgart) erwartet werden, das den Opfern der Tsunami-Katastrophe von Fukushima gewidmet ist. Um eine Erweiterung des Klavierklanges geht es im Programm des Berliner Pianisten Frank Gutschmidt, der neben Solo-Versionen aus Karlheinz Stockhausens LICHT-Zyklus ein neues Werk von Hans Tutschku darbietet, der 1966 in Weimar geboren wurde und seit 2004 Kompositionsprofessor an der Harvard University (Boston) ist: "Schatten der Glocken” (2015) für Klavier und Elektronik.
Die japanische Laute Shamisen, die iranische Trommel Tombak, präpariertes Klavier und Live-Elektronik begegnen sich im Konzert von Geoff Gersh (New York), Joss Turnball (Mannheim), Stefan Schultze (Berlin) und Ludger Hennig (Weimar).
Das vor 35 Jahren gegründete “Ensemble für Intuitive Musik Weimar” (EFIM) transformiert unter dem Motto “Asien- Amerika” in Echtzeit akustische Momentaufnahmen, die bei Reisen in die genannten Kontinente aufgezeichnet wurden.